: Bewegung im Lübecker Luftraum
ZUKUNFT Lübecker und Hamburger Unternehmer wollen klammen Airport gemeinsam retten. Neue Fluglinie im Gespräch. Stadt will kein Geld zuschießen. Ende November entscheidet die Bürgerschaft
Kurz vor Abschluss kommt Bewegung in das Bieterverfahren für den Lübecker Flughafen. Der Unternehmer Winfried Stöcker will mit der Birr von Bismarck Familienholding kooperieren, die ebenfalls ein Gebot abgegeben hat. Er selbst wolle sich auf die Gründung und den Betrieb einer Fluglinie konzentrieren, sagte Stöcker. Die Bismarck-Holding wäre demnach für den Betrieb des Flughafens zuständig. Wie die Lübecker Nachrichten (LN) meldeten, ist als weiterer Bewerber ein Ägypter mit deutschem Pass im Rennen.
Die Stadt Lübeck sucht seit Längerem einen Käufer für den angeschlagenen Flughafen. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, Stöcker habe sein Angebot zurückgezogen. Er habe es „nur modifiziert“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medizintechnikunternehmens Euroimmun jetzt. Statt den Flughafen zu betreiben, will er eine Airline aufbauen, die vor allem innerdeutsche Ziele anfliegt.
„Ich hätte mich verpflichten müssen, innerhalb der nächsten fünf Jahre 15 Millionen Euro in den Flughafen zu investieren ohne zu wissen, ob der überhaupt Ertrag abwirft“, sagte der Lübecker Unternehmer zu den Gründen für seinen Kurswechsel.
Die Holding will nach Angaben ihres Geschäftsführenden Gesellschafters Björn Birr von Bismarck verstärkt auf Geschäftsflieger setzen. Man sei bereit und in der Lage, die erforderlichen Investitionen zu leisten, sagte von Bismarck. Laut LN wollen die Bismarcks sich langfristig engagieren. „Unser Angebot enthält nichts, was der Lübecker Bürgerschaft die Annahme unmöglich machen würde.“ Die rot-rot-grüne Mehrheit hat wiederholt klargestellt, dass sie kein Geld für den Flughafen bewilligen werde.
Offiziell bekanntgeben will die Stadt das Ergebnis des Bieterverfahrens am heutigen Donnerstag. Die Bürgerschaft entscheidet dann am 29. November. Bekommt kein Bieter den Zuschlag, muss der dann zahlungsunfähige Flughafen abgewickelt werden. (dpa/taz)