Kinder auf die Plaza

40-Millionen-Spenden haben Fakten geschaffen: Letzte Senatsanhörung vor Entscheidung über Elbphilharmonie

Vorhersagen kann man nichts, das Risiko ist immens, aber 40 Millionen Euro an Spendengeldern liegen bereits auf dem Tisch. So ließe sich der dienstägliche Frage-Marathon umreißen, der die letzte Etappe der Elbphilharmonie-Anhörungen vor der Bürgerschafts-Entscheidung am 26. Oktober darstellte.

Kultur-, Haushalts- und Stadtentwicklungsausschuss waren angetreten, Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) zu befragen, wie sich der Kenntnisstand nach zwei Expertenanhörungen gestalte. Überraschungen erwartete und erwartet dabei niemand: Denn wie anders als positiv sollen die Abgeordneten über ein Projekt entscheiden, dessen Sponsoring-Konzept zwar immer noch nicht offen liegt, das aber bereits Enthusiasmus quer durch alle Fraktionen gesät hat? Und wer will später räsonieren, sollte sich eine doch nur mittelmäßige Akustik ergeben? Kosmetische Überlegungen – zumal von Welck sicher ist, dass der neue Saal etliche neue Konzertbesucher gebären wird.

100.000 Elbphilharmonie-Touristen jährlich sieht sie bereits vor ihrem geistigen Auge. Auch soll es eine Tagesbespielung auf der Kaispeicher-Plaza sowie eine kulturelle Nutzung des Innenraums geben: Kinder-Liedermacher Rolf Zuckowski stehe bereits auf der Agenda. Zudem werde der Speicher – neben dem bereits ausgewiesenen Subkultur-Areal – ausgedehnte Wellness- und Großküchenbereiche bergen. Über all dies werden aber wohl die Investoren befinden: Von kulturbehördlichen Vorgaben hörte man an jenem Abend nichts. Petra Schellen