Neu im Kino

„Mit siebzehn“ Foto: Kool Film

Der eine, Thomas (Corentin Fila), lebt auf einem Bauernhof, der andere, Damien (Kacey Mottet Klein), in der Stadt. Beide gehen in dieselbe Klasse, beide sind siebzehn, und sie hassen einander. So sieht es jedenfalls aus. Dann muss Thomas’Mutter ins Krankenhaus, und Damiens Mutter beschließt, dass Thomas, der ihr mehr als nur ein bisschen gefällt, zu ihnen ins Haus ziehen soll. So verändert sich die Beziehung zwischen Thomas und Damien, was sich zunächst nur an den Blicken zeigt, die der eine auf den anderen wirft. Denn der etwas dunkelhäutige und adoptierte Damien ist schwul, womit der Film nicht gleich am Anfang rausrückt. Und so sind die Prügel, die er Thomas verabreicht, Prügel, die ein Begehren in etwas verkleiden, das das Gegenteil des Begehrens zu sein scheint. „Mit siebzehn“ erzählt nicht einfach eine Liebesgeschichte, die eher gegen innere als äußere Widerstände an ein glückliches Ende gelangt; so vorläufig das Glück wie das Ende nur sein kann, mit siebzehn. Die Kunst von André Techiné und seiner Ko-Autorin Céline Sciamma liegt vielmehr darin, wie sie über diese schöne, im Kern schlichte Geschichte hinausgehen.