Bayer auf Monsanto-Kurs

Chemie Bis Jahresende soll die Übernahme des umstrittenen US-Konzerns abgeschlossen sein

LEVERKUSEN dpa | Bayer-Chef Werner Baumann hängt an seinem Zeitplan. Bis Jahresende will er die umstrittene Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto abgeschlossen haben.

Doch ein halbes Jahr nach der Einigung auf den Zusammenschluss ist die Transaktion erst bei zwei Dritteln von 30 Wettbewerbsbehörden angemeldet. In der EU etwa ist der Antrag noch in der Vorbereitung. Mit der Übernahme will Bayer beim Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft zum Weltmarktführer aufsteigen.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat erklärt, dass sie genau hinschauen will. Landwirte müssten auch nach der Fusion eine Alternative haben, wenn sie Saatgut und Pestizide kaufen.

Das begrüßen Kritiker der Übernahme: Ein neuer Gigant in der Agrochemie mache die Landwirte noch abhängiger, bedrohe Umwelt und Artenvielfalt. Besonders umstritten: gentechnisch behandeltes Saatgut und der Unkrautvernichter Glyphosat. Drei Konzerne würden 65 Prozent des Saatguts kontrollieren, bei Pestiziden hätten vier Konzern über 80 Prozent des Weltmarkts im Griff.

„Wir bleiben zuversichtlich, dass wir alle Genehmigungen erhalten werden“, sagte Baumann dagegen. Rückhalt bietet das Bayer-Alltagsgeschäft. 2016 lag der Umsatz bei 46,8 Mil­liarden Euro – auch der Gewinn kletterte um 10 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das ist das beste Ergebnis der Firmengeschichte.