DIE DUMMHEIT DER JOURNALISTEN: DIE WAHRHEIT UND DER KRIEG

Noch hält die Waffenruhe zwischen Israel und Gaza. Vermutlich kommt es also diesmal nicht zu einem Krieg in Nahost. Was für einige Beteiligte bedauernswert ist, schließlich sind sie die großen Kriegsgewinnler: Politiker, Terroristen, Waffenhändler, Journalisten. Gerade Journalisten lieben den Krieg, sichert er doch Auflagen und Quoten. Und mehr noch: Der Krieg bietet die Gelegenheit, endlich wieder abgegriffene Sprachbilder in Umlauf zu bringen. Schließlich sind Journalisten traditionell träge und dumm. Aus diesem Grund greifen sie im Krieg gern auf die immer gleichen Gemeinplätze zurück – wie die Lieblingsplattitüde aller Einfaltspinsel: „Die Wahrheit ist das erste Opfer des Krieges.“ Und so bauten in der vergangenen Woche viele einfältige Journalisten die hohle Redensart in ihre Nahost-Berichterstattung ein. Dabei ist diese Phrase schon deshalb so dumm, weil bereits vor dem Krieg nicht die Wahrheit verbreitet wird. Außerdem ist die Wahrheit kein Opfer des Krieges, sondern die schärfste Waffe gegen den Krieg. Was wir den Dummschwätzern dieser Welt jedes Mal wieder erklären. Bis zum nächsten Krieg.