Quallen

Quallen, das weiß man, sind gallertartige Organismen. Zoologen sagen: Eine Unterabteilung der Hohltiere. Hohl: Das leuchtet ein, weil Quallen so unglaublich talentlose Tiere zu sein scheinen. Jedenfalls liegen ihre Begabungen nicht so offen zu Tage wie beispielsweise beim Wattwurm oder der Lachmöwe. Von sich aus sind sie nicht dazu angetan, pubeszenten Jungs, die im Rudel den Strand entlang laufen, Respekt vor dem Leben einzuflößen. Dazu bedarf es einer zweigeschlechtlichen Gruppe, bei der den Mädchen die Rolle zufällt, Iiih!, eine Qualle! zu rufen: Orchesterfreizeit. Föhr? Amrum? Sylt? Völlig egal. Wer Mädchenklischees erfüllt, provoziert überall die Erfüllung von Jungs-Klischees. Zack! Quallen bestehen aus ungefähr eben soviel Wasser, wie am Leitungshahn befüllte Luftballons. Aber sie sind besser. Zerplatzt glibbern sie langsam von der Stirn über die Nase. Und an reinigenden Fingern bleiben sie kleben. So viel zum Ekel-Potenzial. Besonders klasse aber: die Form. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, – was das Zielen erleichtert – und ausgesprochen windschnittig. Die Qualle, lehre ich heute meine Kinder, sind im allgemeinen total unterschätzte Tiere. Vor allem in Sachen Flugfähigkeit. bes