Palästinenser am Grenzzaun erschossen

NAHOST Waffenruhe hält trotz Zwischenfall

GAZA dapd | Israelische Soldaten haben an der Grenze zum Gazastreifen einen Palästinenser erschossen und neun weitere durch Schüsse verletzt. Es handelte sich um die erste bekannte Auseinandersetzung seit der am Mittwochabend in Kraft getretenen Waffenruhe. Es galt allerdings als unwahrscheinlich, dass der jüngste Zwischenfall die von Ägypten vermittelte Feuerpause gefährden würde.

Der getötete Palästinenser war nach palästinensischen Angaben Teil einer Gruppe, die sich dem israelischen Grenzzaun zum Gazastreifen genähert hatte, um dort Teile eines beschädigten israelischen Militärfahrzeugs einzusammeln. Dabei hätten israelische Soldaten das Feuer eröffnet.

In Kairo wollten ägyptische Vermittler am Freitag zu getrennten Gesprächen mit israelischen Unterhändlern und solchen von der Hamas zusammenkommen. Dabei sollte es um die zweite Phase der Waffenruhe gehen: ein neues Grenzabkommen für den blockierten Gazastreifen.

Knapp die Hälfte der Israelis ist einer Umfrage zufolge gegen die vereinbarte Waffenruhe. 49 Prozent der Befragten sind der Ansicht, Israel hätte seine Militäraktion fortsetzen sollen, 29 Prozent der Befragten meint, Israel hätte Bodentruppen in den Gazastreifen entsenden sollen.