LESERINNENBRIEFE
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die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin | briefe@taz.de | www.taz.de/zeitungDie Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.

Schutz der Sadisten

betr.: „Hummer vor dem Verwaltungsgericht“, taz vom 16. 2. 17

Nach einem qualvollen Dasein beim Händler wartet der grausame Tod im kochenden Wasser. Ein Tierschutzgesetz, das dies erlaubt, schützt die Sadisten, aber nicht die Tiere. All die klugen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die beweisen, dass Tiere , ja auch Hummer, Schmerz und Qual empfinden, führen weder zu einem gesetzlichen noch zu einem ethischen Fortschritt, um das Leid zu verhindern. Diese unmenschliche Gleichgültigkeit ist erschütternd! RENATE RYCHLIK, Berlin

„Notorisch Impfgegner

betr.: „Eine Stadt hat die Masern – mal wieder“, taz.de 21. 2. 17

Warum nur wird die Debatte so schrecklich unsachlich geführt?

Im Artikel lese ich zigmal was von Babys, Infektionsgefahren und Impfung, aber es wird mit keinem Ton erwähnt, dass Babys (laut Definition unter 12 Monaten) laut den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Masern, Mumps, Röteln (MMR, ab 12 Monaten) überhaupt nicht geimpft sein sollen/dürfen. Wenn dann im ganzen Artikel an keiner Stelle Herdenimmunität auch nur erwähnt wird, zählt das für mich mehr unter Verwirrung als unter Aufklärung.

Auch der Verweis auf die geringe Impfschadensquote „für notorische Impfgegner“ nervt etwas, denn mir sind zwar schon ein Haufen verschiedenste Meinungen untergekommen, aber den einen autistischen amishen Alternativfaktenfan, der Angst vor einer hohen Rate direkter Impfkomplikationen bei MMR hätte, habe ich noch nicht getroffen. An den scheinen sich verschiedene Leitmedien aber regelmäßig zu richten. CLAMUS, taz.de

Entspannter Feierabendflug

betr.: „Rot-rot-grüne Drogenpolitik: Vorwärts zum Hanf“, taz.de vom 23. 2. 17

Hoffentlich wird daraus nicht so eine Staatsshow mit zertifizierten Grow-Betrieben, die dann ihr Oligopol bilden. Einen wirklichen Fortschritt wird es geben, wenn der Eigenanbau legalisiert wird. Ich brauche für meine kleinen Hanfnaschereien keine Superbuds. Das, was Sonne und Erde aus einem Samen rausholen, genügt mir für den entspannten Feierabendflug.

INVANDE RAMOS, taz.de

Bekiffte Wähler

betr.: „Rot-rot-grüne Drogenpolitik: Vorwärts zum Hanf“, taz.de vom 23. 2. 17

Ein wenig um die Ecke gedacht könnte man auch den Verdacht bekommen, dass die SPD nur noch dann mit zukünftigen Mehrheiten rechnet, wenn große Teile der Wähler bekifft sind.

WXYZ, taz.de

Alles andere als schrullig

betr.: „Der Osten, wie man ihn sieht“, taz vom 23. 2. 17

Erfreulich und verdienstvoll, dass es nun so ein Festival gibt. Erfreulich, dass Sie kurz darüber berichten.

Eigenartig aber ist es, wenn Sie den Titel des erwähnten „Das Pflugwesen, es entwickelt sich!“ nicht verstehen. Der ist nämlich alles andere als schrullig. Er hätte übrigens auch „Auch Pferde!“ heißen können.

Sie müssten in das Jahr 1923 zurückgehen, um den Titel zu verstehen. Damals nämlich schrieb M. Sostschenko den satirischen Text „Die Kuh im Propeller“. Und nehmen Sie ruhig an, dass es in diesen Dokfilmen von solchen und ähnlichen Bezügen nur so wimmelt. GERHARD MÜHLHAUSEN, Berlin

Zweiten Ströbele gibt es nicht

betr.: „Dringend gesucht: eine Ströbelin“, taz.de vom 23. 2. 17

Wer auch immer es wird – ein zweiter Ströbele wird es auf keinen Fall. Auch keine „Ströbelin“. Dazu ist dieser Mann einfach zu sehr Phänomen. MOWGLI, taz.de

Das Regime von Degewo und Co.

betr.: „Das ist die neue große soziale Frage“, taz.de vom 21. 2. 17

Das Vorkaufsrecht wird zugunsten Landeseigener Wohnungsbaugesellschaften ausgeübt. Damit ist Menschen mit niedrigen Einkommen nicht geholfen, denn sie sind dann dem Regime von Degewo & Co ausgesetzt. Was das bedeutet, ist seit Jahren zum Beispiel am Mariannenplatz zu beobachten: Bei zu hohem Migrant_innen-Anteil und zu niedrigen Durchschnittseinkommen stimmt den Herrschaften die „soziale Mischung“ nicht, also wird entmietet, mit Hilfe von Mieterhöhungen, die die meisten Menschen nicht bezahlen können. MARGIT ENGLERT, taz.de