leserinnenbriefe
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■ Betr.: „Stromriese ohne Brandschutz“, taz nord vom 14. 11. 09

Unbezahlbares Restrisiko

Die maximale Deckungsvorsorge von 2,5 Mrd. für einen Unfall in Krümmel bedeutet, dass bereits 25 davor geparkte Autos ebenso gut haftpflichtversichert sind wie der marode Atommeiler. Der gekündigte Vattenfall-Manager Lars G. Josefsson hat richtig gehandelt, wenn er seinem Konzern die unbezahlbaren Restrisiken symbolhaft in Rechnung gestellt hat. Aufsichtsratschef Westerberg erklärte kleinlaut: „Vattenfall war sich vielleicht nicht über alle Restrisiken im Klaren.“ Nun fürchtet der Konzern, durch eine Havarie in den Konkurs zu geraten. Die Stromkonzerne würden wohl auch dies überleben, und ihre Manager wohnen üblicherweise in sicherer Entfernung. JÖRN BRUNKEN, Kasseedorf

■ Betr.: „NPD-Frauen planen Auftritt als „nette Nachbarinnen““, taz nord vom 12. 11. 09

Unauffällige Gefahr

Rechtsextremisten, die Gewalttaten verüben, werden automatisch als gefährlich empfunden. Da Demokratie- und Menschenfeindlichkeit offensichtlich sind, ist gesellschaftliche Ächtung verhältnismäßig einfach. Gefährlicher sind aber die sich als Biedermänner tarnenden BrandstifterInnen. Öffentlich rechts, innerlich rechtsextremistisch infiltrieren sie die Gesellschaft – hier liegt die heutige Gefahr von rechts.HOLGER GUNDLACH, Hamburg

■ Betr.: „Kirche verlangt Eintritt“, taz nord vom 5. 11. 09

Ursprungsidee aufgegeben

Die Argumentation der Autorin und anderer Befürworter einer Kirchen-Maut klingt schwer nachvollziehbar. Der christliche Glaube leugnet seine Ursprungsidee, wenn er sich ökonomischen Gesetzen unterordnet und den Zugang zu sich erschwert. Zudem gibt es Alternativen zum Eintritt, mit dem man den Wert eines Gotteshauses auf ein Museum reduziert. Andere Gemeinden veranstalten Basare oder behängen ihre Gemäuer mit Werbung. RASMUS PH. HELT, Hamburg