Portrait
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Neuer Nationaler Sicherheits­berater: H. R. McMaster Foto: dpa

Donald Trumps zweite Wahl

Herbert Raymond McMaster, dessen Vorname eigentlich immer und überall nur „H. R.“ abgekürzt verwandt wird, ist ein Militär durch und durch. Seit Montag ist der Drei-Sterne-General außerdem neuer Nationaler Sicherheitsberater der USA. Er folgt auf den nach nur drei Wochen Amtszeit entlassenen Exgeneral Michael Flynn.

Im Unterschied zu Flynn, der ganz offensichtlich aufgrund seiner absoluten Loyalität zu Präsident Donald Trump ins Amt gekommen war – Flynn war im Wahlkampf oft für ihn aufgetreten und hatte die Menge gegen Hillary Clinton angeheizt –, genießt McMaster uneingeschränkten Respekt im Militär und selbst bei politischen Gegnern des Präsidenten. Der republikanische Senator John McCain, einer der wichtigsten Trump-Kritiker aus den Reihen der eigenen Partei, lobte die Berufung McMasters in den höchsten Tönen.

Der 55-Jährige war im Golfkrieg von 1991 genauso dabei wie im Irakkrieg und in Afghanistan. In allen Kriegen tat er sich als geschickter Militärstratege hervor. Im Irakkrieg setzte er beispielhaft Aufstandsbekämpfungsstrategien durch, die in das von General Petraeus ausgearbeitete entsprechende Handbuch Eingang fanden.

Schon als junger Offizier hatte er sich einen Namen gemacht, als er ein Buch über die gescheiterte Militärstrategie im Vietnamkrieg veröffentlichte – nicht zuletzt auch eine Kritik am Generalstab, der sich wider besseren Wissens nicht gegen die politische Führung durchsetzte. Vor allem dieser Veröffentlichung verdankt McMaster seinen Ruf als Militärintellektueller.

Seine Karriere, so verzeichnen es alle Würdigungen, wurde immer wieder verlangsamt, weil er durchaus seine Vorgesetzten kritisierte, sich als unabhängiger Denker etablierte. Auch deshalb wohl schlägt ihm zunächst große Sympathie von allen Seiten für den neuen Posten entgegen.

Sofern er sich in jüngster Zeit überhaupt politisch geäußert hat, ist er durch eine kritische Haltung zu Russland aufgefallen, was die Nato-Partner beruhigen dürfte. McMaster bleibt auch als Sicherheitsberater aktiver General. Bernd Pickert

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