„Hin und wieder schnappt das Krokodil zu“ – Erich Böhme in drei Daten

1973: Erich Böhme wird Spiegel-Chefredakteur. 17 Jahre leitet er das Magazin, führt Gespräche mit den Mächtigen und verantwortet Enthüllungen wie die über die Manipulationen des schleswig-holsteinischen Regierungschefs Uwe Barschel. Manche nennen Böhme „Krokodil“, weil er „scheinbar teilnahmslos in der Sonne liegt und hin und wieder zuschnappt“.

1990: Er verlässt den Spiegel, da hätte es eigentlich das Jahr des Rückzugs für ihn sein können. Aber mit 60 beginnt die zweite Karriere: Er wird Talkmaster im Fernsehen und Herausgeber der Berliner Zeitung. Und: Kurz vor seinem Abschied beim Spiegel hat er noch den Satz geschrieben, der ihn seither verfolgt: „Ich will nicht wiedervereinigt werden.“

2005: Böhme lebt in Hamburg. Er ist in vierter Ehe mit der 16 Jahre jüngeren Angelika Unterlauf verheiratet, die früher Sprecherin im DDR-Fernsehen war. Er schreibt nur noch eine Kolumne in der Sächsischen Zeitung. Alle anderen Medien hätten ihn rausgeschmissen, sagt er. LÖW
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