: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Am Donnerstag wird im Friedrichshainer Zielona Gora (in der Grünberger Straße 73, ab 18 Uhr) der Film „Surplus oder Konsumterror“ von Erik Gandini gezeigt. In ihm geht es um den Konsumzwang, dem sich die meisten Menschen mehr oder minder freiwillig unterwerfen. Heißt es somit, dass sie, wie der Film im Titel behauptet, „Sklaven“ sind? Wir werden sehen.
Zwei Stunden später wird im K-Fetisch (in der Wildenbruchstraße 86, ab 20 Uhr) eine „Kritik der neuen deutschen Bevölkerungspolitik“ unter dem Titel „Von nützlichen Migrant_innen und Mittelschicht-Babys“ gegeben. Tino Martín, Andreas Kemper, Susanne Schultz und weitere Gäste werden über all jene Maßnahmen sprechen, mit denen in Deutschland zurzeit Bevölkerungspolitik betrieben wird – und wollen dabei auch den sogenannten „demographischen Wandel“, der zur Rechtfertigung vieler familienpolitischer Eingriffe der Regierung herangezogen wird, kritisch diskutieren. Die Leitfrage ist entsprechend scharf formuliert: „Welche Kontinuitäten gibt es zwischen der ‚Demografiestrategie‘ der Bundesregierung und rechtsextremen Programmen, insbesondere der AfD, die für eine ‚aktive Bevölkerungspolitik‘ wirbt?“ Auch die Anwerbestrategien von migrantischen Pflegekräften sollen Thema sein. Deren „Arbeitsbedingungen und -kämpfe“ werden anhand des Beispiels spanischer Pflegekräfte untersucht.
Am Samstag wird das Kottbusser Tor (15 Uhr) wieder einmal zum Demonstrationsstartpunkt. Protestiert wird gegen den 20. europäischen Polizeikongress, der in der kommenden Woche im BCC am Alexanderplatz stattfinden soll und auf dem neue Polizeistrategien für die europäischen Außengrenzen besprochen werden sollen. Die Demoanmelder*innen glauben nun, dass das nur die Verschärfung des jetzt schon mörderischen europäischen Grenzregimes mit sich bringen kann, und rufen zum Protest dagegen auf.
Der Mittwoch schließlich lädt Interessierte in die Gaststätte Baiz (in der Schönhauser Allee 26a, ab 19 Uhr), in der mal wieder die A-Laden Experience gemacht werden kann. Es geht dabei um die anarchosyndikalistische Internationale IAA, deren Vorbild, die Internationale Arbeiter Assoziation, 1922 in Berlin gegründet wurde. Eigentlich soll deren 100. Geburtstag in den kommenden Jahren groß gefeiert werden, doch die Spalterei macht auch vor ordentlich organisierten Anarchisten nicht halt, die sich nun auf dem Dezember-Kongress 2016 in Warschau mit Ausschlüssen konfrontiert sehen. Wie also feiern, wenn man sich nicht mehr mag? Diese Frage soll Gegenstand dieser Diskussion sein.
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