Neue alternative Fakten

WASHINGTON dpa | Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway hat dessen Einreisestopp mit Hinweis auf ein „Massaker“ in den USA verteidigt – das es gar nicht gegeben hat. „Ich wette, dass es den Leuten völlig neu ist, dass Präsident Oba­ma ein sechsmonatiges Verbot des irakischen Flüchtlingsprogramms erließ, nachdem zwei Iraker in dieses Land gekommen und radikalisiert worden waren und die Drahtzieher des Massakers von Bowling Green waren“, sagte sie in einem Interview.

Allerdings gab es weder jemals ein Massaker in Bowling Green noch einen Einreisestopp gegen irakische Flüchtlinge. Die Washington Post schrieb, wie es in Wahrheit ist: Zwei Iraker waren demnach 2011 festgenommen und später zu Haftstrafen verurteilt worden, nachdem sie in Bowling Green versucht hatten, dem Terrornetzwerk al-Qaida Geld und Waffen in den Irak zu schicken. Daraufhin verschärfte die Regierung von Barack Obama die Überprüfungen irakischer Flüchtlinge.

Conway war es, die kürzlich eine Falschaussage von Trumps Sprecher Spicer als „alternative Fakten“ bezeichnet hatte.