IN ALLER KÜRZE

CDU gegen Grüne

Der neu gewählte Bremer CDU-Landesvorsitzende Jörg Kastendiek sieht seine Partei im kleinsten Bundesland in direkter Konkurrenz zu den Grünen. Es sei eine Herausforderung, für mehr als 20 Prozent der Menschen eine politische Alternative darzustellen und ihr Lebensgefühl zu erreichen, sagte Kastendiek im dpa-Interview. Die Menschen müssten das Gefühl haben, dass die CDU eine moderne Großstadtpartei sei. „Wie sieht es aus in bürgerlichen Stadtteilen, wo die Grünen dabei sind, uns den Rang abzulaufen? Da müssen wir Antworten finden“, sagte Kastendiek. Schwarz-Grün sei für ihn momentan keine Option, so Kastendiek: „Zurzeit kann ich mir das bei den Bremer Grünen nicht vorstellen, weil es ein sehr linker Landesverband ist.“

Schocken-Preis vergeben

Peter Esterhazy erhält den mit 7.500 Euro dotierten Bremerhavener Jeanette-Schocken-Literaturpreis 2013. Er gehöre zum literarischen Gewissen Ungarns, sagte die Jury. Die bundesweit einzigartige Auszeichnung wird von BürgerInnen gestiftet und alle zwei Jahre in mahnender Erinnerung an die Bücherverbrennung verliehen. Sie ist nach der Bremerhavener Jüdin Jeanette Schocken benannt, die 1941 nach Minsk deportiert und ermordet wurde.

Mehr Wohnungslose

Die evangelischen Landeskirchen in Bremen und Hannover haben am Sonntag an wohnungslose Menschen erinnert, die in diesem Jahr gestorben sind. Mitarbeiter aus den Einrichtungen für Obdachlose lasen Namen vor und zündeten für jeden Toten jeweils eine Kerze an. In der Bremer St.-Stephani-Kirche erinnerten sie an 14 Männer und drei Frauen. In Hannover und in Bremen leben nach Angaben der Diakonie jeweils zwischen 200 und 300 Menschen auf der Straße. „Tendenz steigend“, sagte Bertold Reetz, Leiter der Wohnungslosenhilfe des Vereins für Innere Mission in Bremen. In der Zentralen Fachstelle Wohnen in Bremen etwa hat sich die Zahl der Menschen, die sich wohnungslos meldeten, zwischen 2010 und 2011 um elf Prozent erhöht. Bis 2015 prognostiziert die Organisation einen weiteren drastischen Anstieg der Wohnungslosigkeit um bis zu 15 Prozent auf dann 280.000 Menschen. Zunehmend kämen Menschen, die auf der Straße lebten, aus Osteuropa zu uns, so Reetz.

„Katastrophe“ in Marßel

Die CDU fordert vom rot-grünen Senat einen Bericht über den Zustand der Sporthallen in Bremen. Grund dafür sei die Schließung der Sporthalle in Marßel, für die trotz einer Sanierung Einsturzgefahr bestehe. Auf Antrag der CDU wird sich nun die Innendeputation mit dem Thema befassen. Es stelle sich die Frage, weshalb die Mängel an der Dachkonstruktion nicht schon früher festgestellt wurden. Zudem sei die Schließung für die Sportgemeinschaft Marßel „eine Katastrophe“.

Preis ausgeschrieben

Die Bremer Friedensstiftung „Die Schwelle“ hat für das kommende Jahr ihren sechsten internationalen Friedenspreis ausgeschrieben, der mit insgesamt 15.000 Euro dotiert ist. Die Auszeichnung sei bestimmt für Menschen und Organisationen, die sich beispielhaft für Gerechtigkeit, Frieden und für die Bewahrung der Schöpfung engagierten. Der „Bremer Friedenspreis“ ehrt in drei Kategorien unbekannte Einzelpersonen, soziale Initiativen sowie Menschen des öffentlichen Lebens. Vorschläge aus aller Welt nimmt die Stiftung bis zum 31. Januar entgegen. Selbstnominierungen sind nicht möglich. Der Preis wird seit 2003 alle zwei Jahre ausgelobt. Zuletzt wurden ein bosnischer Imam, eine Menschenrechtlerin aus Sri Lanka sowie ein Kooperationsprojekt der Bremer Gesamtschule Ost und der Deutschen Kammerphilharmonie ausgezeichnet.

SPD will Weser ausbauen

Die SPD-Fraktion wirbt beim SPD-geführten Hafensenator dafür, die Mittelweser „wie geplant“ auszubauen. Die von vielen Wirtschaftsinstituten prognostizierten Zuwächse im Güterverkehr machten es erforderlich, die Hinterlandanbindungen von und zu den Bremischen Häfen bedarfsgerecht auszubauen, so die SPD-Fraktion. Dabei solle sich der Focus nicht nur auf den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes richten. In dieser Woche soll sich der Hafenausschuss mit dem Thema befassen. „Wir erwarten, dass das Hafenressort alle Anstrengungen unternimmt, um die Finanzierung dieser für die Logistikwirtschaft wichtigen Infrastrukturmaßnahme sicherzustellen“, so die SPD-Hafenpolitiker.  (taz/dpa/epd)