Vorstellung im Kopf

Berliner Premiere: „Cappuccetto Rosso“ von René Pollesch1. Oktober, 20 Uhr, Prater, Kastanienallee 7–9

René Pollesch dreht einfach mal alles um. Was nicht als Problem markiert ist, macht er zu einem: Heterosexualität, Mittelstand, Repräsentation. Einen Perspektivwechsel will er. Deswegen beschäftigt er sich mit den Dingen, die als normal gelten. Nur so kann die traditionelle Panzerung dieser Themen aufgebrochen werden. Erst dann sieht man die Dinge von der anderen Seite und kann sie als Problem verstehen. Genau das passiert in seinem neuen Theaterstück „Cappuccetto Rosso“, welches am heutigen Samstag Premiere feiert. Im Laufe des Abends streift er dabei auch so aktuell wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten wie (Hurrikan) „Katrina“, Angela Merkel und Gerhard Schröder. Was daraus am Ende wird, ist schwierig vorherzusagen. Denn seine Stücke „funktionieren nicht mit dem, was man an Vorstellungen im Kopf hat“, sagt er von seiner Arbeit. Deswegen sollte man auch am besten das, was hier steht, einfach vergessen und sich das Stück selber anschauen.