Das wird der Monat, der wird (2)
: Kanülen in Kanälen

VORSCHAU Heute mit zwei Superpräsidenten, Ohrenhusten auf dem Tenniscourt und dem Firlefranz in der Endlosschleife

Houston, 5. Februar. 51. Superbowl: Beim ersten Sport-Großereignis der Trump-Ära lässt sich der US-Präsident auf der Tribüne der texanischen Populistenmetropole feiern. Football sei ein Spiegelbild seiner Mission: „Immer auf Offense setzen, das kommunistische Demokratengelumpe tackeln wie bei meinem Wahlkampf-Superbowl und die Ellbogen raus für den Raumgewinn auf den Schlachtfeldern der Diplomatie.“ Die Massen jubeln. „Ich bin der Quarterback der politischen Klasse. God bless me and the whole States dazu.“

Zürich, 10. Februar. Erste Details zur monströsen Fußball-WM 2026 sickern durch. So sollen mehrjährige Präqualifikationsrunden gespielt werden, die aus Zeitgründen 2018 beginnen. „Da werden auch Elfen aus Gaza, der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien, der Kanton Uri, Vatikanstadt oder Pitcairn mitmachen“, so der völkerverbindende Fifa-Pate Gianni Infantino, dazu kämen „die Auswahlteams einzelner Ethnien in Afrika, Stämme im Amazonasbecken und die weltbesten Buntligisten wie Partisan Eifelstraße und Petermann Stadtgarten.“

Kitzbühel, 12. Februar. Zwei Wochen nach seiner präreinkarnativen Metamorphose zur weisen Eule (siehe Monat 1; 30. 12. 16) sitzt Franz Beckenbauer weiter mild lächelnd auf seinem Baum im Wald nahe Kitzbühel, stoisch auch bei minus 20 Grad. Als er einmal hüstelnd krächzt, sichert sich Eurosport3 umgehend die Übertragungsrechte und sendet live rund um die Uhr. Die Quoten pulverisieren alle Werte früherer Nachtprogramme wie Endlosschleifen von flackernden Kaminen und Eisenbahnfahrten durch Amerikas Weiten. „Der Franz“, so eine Sprecherin, „toppt eben alles.“

Sotschi, 13. Februar. Zu Beginn der Skeleton- und Bob-WM bestätigt Triathlet Wladimir Putin (Eishockey, Angeln, Muckibude) seinen Start in allen Wettbewerben. „Wenn der Weltverband uns wegen ein paar Dopingkanülen die WM-Kanäle sperrt, mache ich die WM eben alleine.“

Zürich, 17. Februar. Weitere Neuigkeiten zur Mammut-WM 2026: Den Spielen soll jeweils ein Elfmeterschießen vorgeschaltet werden. So könnten „nie zwei Teams auf Unentschieden spielen“, rechnet Fifa-Grande Infantino vor. Auch Shootouts gegen zwei Torhüter und Grüne Karten bei Ökofouls, etwa Tritte in den Rasen („da sind wir sehr umweltbewusst“), sollen für frische Anreize sorgen.

Melbourne, 18. Februar. Drei Wochen nach den Australian Open hat sich die Tennisszene dem Cross Sinning verschrieben. Auslöser der Querfühl-Mode war TV-Kommentator Boris Becker, der über Angelique Kerber bei einer vermeintlichen Matchwendung sagte: „Ihre Augen schmecken jetzt was!“ Seitdem versuchen Mentaltrainer zu lehren, wie man mit den Ohren riecht und dem Gaumen hört. Psychokundlich ganz vorn ist das Rezept des Altmeisters Roger Federer: „Wem die Seele geruchlich auf das Hörvermögen der Augen schlägt, muss zwischen den Ohren zielgerichtet husten lernen.“

Manchester, 26. Februar. Die „körperlichen Probleme“, die im Dezember das Karriere-Ende der Schweinsteiger-Gattin Ana Ivanovic begründeten, sind ausgestanden. „Die Freude im Hause Schweinovic ist groß, etwa 55 Zentimeter und heißt Basti Schweini jr.“, fratzebookt die Agentur des Fußballtennisduos. Als Geschenk spendiert United-Trainer Jose Mourinho („großzügig wie ich bin“) dem Papa einen Dreiminuteneinsatz über die volle Distanz.

Zürich, 28. Februar. Und noch eine Novität bei der XXXL-WM 2026: Es werde, so Fußball-Innovator Infantino, „voraussichtlich erstmals Doppel-Golden Goals“ geben. Eine Verlängerung hat erst gewonnen, wer mit zwei Toren Vorsprung führt. „Das ist revolutionär und sehr gerecht! Und kann uns für viele Nachtstunden Unterhaltung und Umsätze garantieren.“

Bernd Müllender