Ein Schlag gegen technische Störungenbei der Bahn
: Die Kabelverschwörung

BERLIN taz | Es mag ein erster Erfolg der Deutschen Bahn im Kampf gegen Zugverspätung und Zugausfall sein. Insbesondere im Winter leiden Hunderttausende Fahrgäste unter vertauschten Wagenreihungen, Verfall der Sitzplatzreservierung oder Sperrung der Zugtoiletten wegen technischer Probleme. Oder die Züge fallen gleich ganz und gar aus. Die Gründe dafür sind bisher trotz Recherchen unbekannt geblieben. Bis Donnerstagnacht. Da setzte die sächsische Landespolizei am Bahnhof St. Egidien einen Mann fest. Einen Kabeldieb! Der Leitstelle der Bahn war zuvor für St. Egidien eine – aufgemerkt! – technische Störung gemeldet worden. Klar – wie soll ein Zug auch ohne Kabel fahren? Von wegen veraltete Technik oder zu wenig Personal. Kabeldiebe sabotieren die Bahn. Doch, Moment. Dieser Erfolg, nur zwei Tage nach dem überraschenden Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube. Kann das Zufall sein?