UNTERM STRICH

Samuel Beckett, Sean O’Casey, F. K. Waechter – wer an diese Autoren denkt, wenn er das von Falten zerknautsche Gesicht von Heinz Werner Kraehkamp sieht, der hat ihn im Theater erlebt. Langsames Erkennen, das man durch seinen gedrungenen Körper geradezu aufsteigen sah, gehörte zu seinem Stil ebenso wie ein verschmitzter Humor.

Dass man das Komödiantische an den kargen Stücktexten von Beckett kennen- und schätzen lernte, war in den achtziger Jahren auch ein Verdienst von Heinz Werner Kraehkamp und seinem Freund und Kollegen Michael Altmann. Zusammen zelebrierten sie auch mit großem Genuss den zerstörerischen Anarchismus von Sean O’Casey im „Ende vom Anfang“, das sie in 12 Jahren mehr als 500-mal spielten. Mit Altmann erhielt Kraehkamp auch den Grimmepreis für das Jugendtheaterstück „Kiebich und Dutz“ von F. K. Waechter, und sie machten gemeinsam als „Hartmann & Braun“ ein Kabarett, das dieses Genres um absurde Nuancen bereicherte.

Am Wochenende ist Heinz Werner Kraehkamp mit 63 Jahren in Berlin gestorben. Einem größeren Publikum ist er auch aus seinen Fernsehauftritten bekannt, in „Tatort“-Episoden, bei „Siebenstein“ und in „Abschnitt 40“ spielte er mit. Zudem hat Kraehkamp als Regisseur und Autor gearbeitet.