Haus der Kulturen der Welt öffnet mit Transmediale

FestivalNach der Sanierung eröffnet das Haus am Donnerstag mit dem fünftägigen Festival wieder

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW), eine Architektur-Ikone der 1950er Jahre, nimmt nach einer umfangreichen Sanierung wieder den Betrieb auf. Zur Eröffnung startet am Donnerstag das Festival Transmediale in seine 30. Auflage. Das HKW, das wegen seines markant geschwungenen Dachs auch „Schwangere Auster“ genannt wird, ist ein Geschenk der USA aus der Zeit des Kalten Krieges. Die frühere Kongresshalle war seit neun Monaten für zehn Millionen Euro denkmalgerecht saniert worden. Vor allem das große Auditorium und die Studiogalerie wurden für eine zeitgemäße Nutzung fit gemacht.

Die Gebäude- und Energietechnik war schon 2006 saniert worden. Der jetzt abgeschlossene zweite Teil verbinde die Anforderungen an eine moderne Kulturinstitution mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung und dem Respekt vor dem Entwurf von Architekt Hugh Stubbins, sagte HKW-Sprecherin Anne Maier.

Denkmalgerecht aufpoliert zeigt sich auch die Bar im unteren Foyer. Unter dem neuen Namen Hirschfeld Bar erinnert sie künftig an den jüdischen Arzt Magnus Hirschfeld (1868-1935), der mit seinem nahegelegenen Institut für Sexualwissenschaft als Pionier der Homosexuellenbewegung gilt. Die Nazis hatten die weltweit erste Einrichtung für Sexualforschung 1933 im Zuge der NS-Bücherverbrennungen geplündert und anschließend endgültig geschlossen.

Das Haus der Kulturen der Welt ist seit 1989 in der früheren Kongresshalle im Stadtteil Tiergarten untergebracht. Es betreibt dort ein hoch anspruchsvolles internationales Programm mit Theater, Symposien, Konzerten und Ausstellungen. Pro Jahr kommen rund 150.000 vor allem junge Besucher. Das Geld stammt vom Bund.

Das Eröffnungsfestival Transmediale will nach Angaben der Veranstalter vom 2. Februar bis 5. März eine Brücke zwischen Kunst, Kultur und Technologie schlagen. Geplant sind Ausstellungen, Konferenzen, Screenings, Performances und Veröffentlichungen. zu dem fünftägigen Festival werden rund 25.000 Besucher erwartet. (dpa)