Gauland zum Brandenburger Spitzenkandidat gekürt

AfD Bundesvize Alexander Gauland erhielt bei der Wahl der Landesliste 199 von 240 Stimmen

AfD-Bundesvize Alexander Gauland ist Brandenburger Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl. Der 75-Jährige erhielt auf einer Mitgliederversammlung in Rangsdorf südlich von Berlin bei der Wahl der Landesliste 199 von 240 gültigen Stimmen. Auf Platz zwei landete der Berliner Staatsanwalt Roman Reusch, danach folgte der Potsdamer AfD-Direktkandidat René Springer.

Mehr als 100 Rangsdorfer demonstrierten am Sonntag gegen die AfD. Aufgerufen hatte unter anderem der örtliche Kulturverein. Die Polizei sicherte die Demonstration, zu Zwischenfällen kam es bislang nicht.

Vor seiner Wahl hatte Gauland, auch Landes- und Fraktionschef der AfD in Brandenburg, den umstrittenen Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke verteidigt, der mit Äußerungen zum Holocaust-Mahnmal bundesweit für Empörung gesorgt hatte. Er habe kein Verständnis für Ausschlussforderungen gegen Höcke, so Gauland.

Gauland tritt auch als Direktkandidat im Wahlkreis 63 an, der die Stadt Frankfurt (Oder) und den Kreis Oder-Spree umfasst. Der Wahlkreis gilt als eine Hochburg der AfD. Zu Berichten, er könne als Bundestagsabgeordneter auch sein Landtagsmandat behalten, sagte Gauland: „Ich habe nicht die Absicht, zwei Mandate wahrzunehmen.“ Dies sei lediglich als eine Übergangslösung denkbar gewesen, wenn er in die Parlamentarische Kontrollkommission des Landtags gewählt worden wäre. Damit war Gauland aber gescheitert. Die AfD hat in Brandenburg etwas mehr als 1.000 Mitglieder und sitzt als Opposition im Landtag.

Gauland wird wie Höcke und der AfD-Parteichef aus Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, zum national-konservativen, rechten Flügel der AfD gezählt. Er gilt damit als Rivale von AfD-Chefin Frauke Petry. (dpa)