Treberhilfe reloaded

SOZIALES Ein Jahr nach der Insolvenz beschäftigt das Unternehmen weniger Mitarbeiter

Ein Jahr nach Insolvenz der Treberhilfe sind beim Nachfolgeunternehmen „Neue Treberhilfe“ rund 65 Mitarbeiter beschäftigt. Der kaufmännische Vorstand des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, Jan Dreher, zog am Dienstag eine positive Bilanz: „Wir sind mit den Entwicklungen des vergangenen Jahres zufrieden.“ Der Diakonieverein hatte als alleiniger Gesellschafter am 1. Dezember 2011 die Neue Treberhilfe gGmbH gegründet und den Geschäftsbetrieb der insolventen Treberhilfe übernommen.

Der Diakonieverein hatte bei Übernahme erklärt, alle rund 100 Arbeitsplätze erhalten zu wollen. Ein Jahr später heißt es, „ein stabiler Mitarbeiterstamm gewährleiste die Kontinuität der Arbeit“. Der Fokus liege auf der fachlichen Weiterbildung der Mitarbeiter, erklärte Diakonieschwester Susette Schumann, eine der beiden Geschäftsführer. Sebastian Kalkowsky, ebenfalls Geschäftsführer, betonte: „Wir sind im Plan. Es war allen Beteiligten klar, dass wir einen ganz neuen Träger gegründet haben, was anfänglich immer eine Herausforderung darstellt.“

Die „Neue Treberhilfe“ ist unter anderem in der Betreuung von Minderjährigen, Müttern und Vätern mit Kindern sowie in der Beratung von Erwachsenen mit sozialen Schwierigkeiten tätig. Das Unternehmen hat mehrere Standorte in der Berlin. Außerdem gibt es zwei Wohnungslosen-Einrichtungen. Die „aufsuchende Straßensozialarbeit“ werde als spendenfinanziertes Projekt an zwei Tagen die Woche am Bahnhof Zoo weitergeführt, hieß es.

Die von Skandalen erschütterte alte Treberhilfe hatte Mitte November 2011 Insolvenz angemeldet. In die Schlagzeilen geraten war das Sozialunternehmen unter anderem durch den Maserati-Dienstwagen des früheren Chefs Harald Ehlert. Der hatte auf Weiterbeschäftigung in dem Unternehmen geklagt, aber im September vor dem Arbeitsgericht eine Niederlage erlitten. (epd)