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Theologe wieder ausgeladen

STREIT Nach Kritik an Farid Esacks israelkritischer Position wurde eine Diskussion mit ihm abgesagt

Ausfallen wird heute eine Diskussion im Hamburger Rathaus mit dem islamischen Theologen Farid Esack – aus „organisatorischen Gründen“, wie die veranstaltende Akademie der Weltreligionen mitteilte. Vorausgegangen war ein Streit über die israelkritischen Positionen Esacks, der seit dem Wintersemester eine Gastprofessur an der Akademie in Hamburg hat.

Esack ist Professor an der Uni Johannesburg und für sein Engagement gegen die Apartheid an der Seite Nelson Mandelas bekannt. Politisch engagiert er sich aber auch als Vorsitzender der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) in Südafrika für einen wirtschaftlichen, kulturellen und akademischen Boykott Israels.

Unter anderem die Hamburger CDU und die deutsch-israelische Gesellschaft protestierten zuletzt gegen die Gastprofessur Esacks in Hamburg. Die Bundes-CDU hatte die Israel-Boykott-Bewegung als „antisemitisch“ eingestuft.

Die religionspolitische Sprecherin der Hamburger Grünen, Stefanie von Berg, war für heute ebenfalls aufs Podium geladen. Sie erklärte: „Herr Esack vertritt Thesen, die wir Grünen sehr kritisch sehen“. Dies aber einerseits auszuhalten und andererseits in der Sache klar zu widersprechen, gehöre auch zum Dialog der Religionen.

Die Akademie der Weltreligionen hatte laut Welt bereits am Montag erklärt, Esack vertrete „in keiner Weise antisemitische Positionen“, sondern setze sich vielmehr international deutlich gegen antisemitische Tendenzen im Islam ein. jpb

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