AfD-Kreischef wirft hin

Machtkampf Die AfD in Niedersachsen streitet über Führungspersonal

Der Machtkampf in der niedersächsischen AFD ist entbrannt. Im Streit über die politische Ausrichtung und die personelle Führung des Landesverbandes trat am Wochenende der ostfriesische Kreisvorsitzende der Partei, Holger Pieters, zurück.

Pieters gilt als einer der profiliertesten Kritiker des Landesvorsitzenden Paul Hampel. Nach der Rede des Parteichefs vor dem für rechtsradikale Referenten bekannten „Arbeitskreis für deutsche Politik“ im vergangenen November etwa hatte er Hampel vorgeworfen, am rechten Rand zu fischen. Pieters galt bisher als schärfster Konkurrent Hampels im Kampf um den Landesparteivorsitz in Niedersachsen.

Pieters teilte mit, er bleibe weiter Mitglied der Partei, ziehe sich aber aus allen Ämtern und Vorstandsaufgaben zurück. Er begründete seine Entscheidung mit den Vorwürfen, die Hampel und der amtierende Landesvorstand gegen ihn erhobenen haben. Das angesprochene Gremium hatte in einem internen Scheiben an alle Mitglieder Pieters Kritik an Hampel als „destruktives Verhalten“ gerügt, das darüber hinaus parteischädigend und möglicherweise justiziabel sei. Zudem hatte der Vorstand Pieters mit einem Parteiauschlussverfahren und einer Amtsenthebung gedroht, der dieser nun zuvorkam.

Die AfD kommt am 4. und 5. Februar zu einem Landesparteitag zusammen, um die Liste für die Bundestagswahl aufzustellen. Mehrere Kreisverbände wollen auf dem Parteitag wohl einen Abwahlantrag gegen den 59-jährigen Hampel und andere Vorstandsmitglieder durchsetzen. Sie werfen Hampel neben seiner politischen Rechtslastigkeit auch einen diktatorischen Führungsstil vor und machen ihn für das schlechte Ergebnis bei den niedersächsischen Kommunalwahlen im September verantwortlich. Die AfD war mit 7,8 Prozent weit unter dem Bundesschnitt geblieben. (dpa)