INTERNET-HASSPORTAL KREUZ.NET
: Priester wird für Kontakte nicht belangt

MAINZ | Die Kontakte des katholischen Pfarrers Hendrick Jolie zu dem extremistischen Internet „kreuz.net“ haben keine dienstrechtlichen Konsequenzen. Der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann habe ein Entschuldigungsschreiben des Priesters in Nieder-Ramstadt bei Darmstadt akzeptiert, teilte das Bistum gestern mit. Zuvor war es zu einem Gespräch zwischen leitenden Bistumsvertretern und Jolie gekommen. Dabei hatte der Pfarrer Kontakte zu der bislang anonym gebliebenen Redaktion zugegeben. Entgegen früherer Darstellungen räumte er auch ein, dem Portal auch Texte zur Veröffentlichung geliefert zu haben

Diese Mitwirkung sei „eines Priesters unwürdig“ und habe auch die Kirche beschädigt, erklärte das Bistum. Jolie selbst habe sein „unkluges und unüberlegtes Handeln“ inzwischen in einem Schreiben bedauert und angekündigt, sein öffentliches Wirken zu überdenken. Gegen die anonymen „kreuz.net“-Betreiber ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin wegen Volksverhetzung. „Kreuz.net“ zeichne sich „durch homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen“ aus. (epd)