Regierungstruppen erobern die alte Hafenstadt Mokka

JemenDie Offensive gegen die aufständischen Huthi-Rebellen kann Gebietsgewinne vorweisen

SANAA afp/ap | Im Jemen haben die Regierungstruppen die Hafenstadt Mokka von den Huthi-Rebellen zurückerobert. Die Armee gab am Montag die vollständige Rückeroberung der Stadt am Roten Meer bekannt. Ein Militärkommandeur sagte allerdings, dass am südlichen Stadtrand von Mokka noch gekämpft werde.

Vor zwei Wochen hatten die jemenitischen Regierungstruppen bereits die Kontrolle über die strategisch wichtige Meerenge Bab al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden zurückerlangt. Die Huthi-Rebellen zogen sich daraufhin ins weiter nördlich gelegene Mokka zurück. Die Huthis hatten die Hafenstadt an Jemens Südwestküste kurz nach dem Beginn ihres Vormarschs im Jahr 2014 erobert. In den vergangenen Tagen waren bei den schweren Kämpfen vor Mokka zwischen Regierungstruppen und Rebellen fast 70 Menschen getötet worden.

Bei Drohnenangriffen im Jemen sind in der vergangenen Woche auch drei Al-Qaida-Kämpfer getötet worden. Es handelt sich um die ersten Berichte über solche Tötungen im Jemen seit der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am vergangenen Freitag. Auch sein Vorgänger Barack Obama hatte mit Drohenangriffen im Jemen Aberdutzende Menschen umbringen lassen.

Im Jemen kämpfen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi seit September 2014 gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und andere Gruppen, die dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition zudem Luftangriffe auf die Rebellen. Die Huthis hingegen verlangen einen politischen Pakt, mit dem sie an der Macht beteiligt werden, und wollen erst im Gegenzug Land und Waffen abgeben.

Seit Beginn des Machtkampfs im Jemen sind nach UN-Angaben etwa 10.000 Zivilisten umgekommen. Weitere 40.000 seien verletzt worden, sagte Jamie McGoldrick von der UN-Nothilfebehörde Ocha. Die Zahl der Toten basiere auf Listen medizinischer Einrichtungen. Die aktuelle Zahl liege möglicherweise höher. Es ist das erste Mal, dass ein UN-Vertreter eine solch hohe Opferzahl im ärmsten arabischen Land bestätigt. Zuletzt hatte die UNO von 4.200 getöteten Zivilisten gesprochen.