THEATER
: Fremd gewordenes Leben

Den Autorenpreis beim Saarbrücker Festival für frankophone Gegenwartsdramatik Primeurs hat er mit „Wir waren“ am Sonntag gewonnen, ab morgen ist William Pelliers Zwei-Personen-Stück erstmals in einer deutschsprachigen Fassung von Frank Weigand und Leyla-Claire Rabih im Theater Osnabrück zu sehen. Ein namenloses altes Ehepaar plant darin mitten im Urlaub am Mittelmeer das Ende seines längst im tristen kleinbürgerlichen Dasein zwischen Kreuzworträtseln, Fernsehen und gelegentlichen rassistischen Ausfällen gegen die arabischen Nachbarn in der Banlieue gefangenen Lebens durch eigene Hand. Doch den richtigen Zeitpunkt verpassen die beiden, nach dem Tod der Ehefrau bleibt der Mann allein im Pflegeheim zurück. Und plötzlich erscheint das banale Eheleben rückblickend als sinnstiftende Liebesgeschichte.  MATT

■ Osnabrück: Fr, 30. 11., 19.30 Uhr, Dom-Hotel, Kleine Domsfreiheit 5; weitere Termine: Di, 4. 12, Do, 13. 12., Do, 20. 12., Mi, 9. 1., Mi, 16. 1. und Fr, 25. 1., je 19.30 Uhr