Unterm Strich
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Die Ernennung von Roman Polanski zum Präsidenten der César-Filmpreis-Zeremonie hat bei französischen Frauenrechtlern Empörung ausgelöst. Die Wahl des Starregisseurs sei eine Brüskierung für Opfer von Vergewaltigung und sexueller Nötigung, kritisierte die Sprecherin der Organisation Osez le féminisme, Claire Serre-Combe­porte, am Samstag in der Zeitung Le Parisien. Die amerikanische Justiz sucht Polanski seit Jahrzehnten wegen Sex mit einer 13-Jährigen. Der Regisseur war damals aus dem Land geflohen und lebt seitdem in Europa.

Mit einer kraftvollen Feier und königlichem Ansporn ist Aar­hus am Samstag in das Kulturhauptstadtjahr gestartet. Die Eröffnung im Konzerthaus der zweitgrößten dänischen Stadt endete am Abend mit Beethovens „Ode an die Freude“. Den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2017 teilt sich die Studentenstadt mit knapp 320.000 Einwohnern mit dem zyprischen Paphos. Dort wird die Eröffnung eine Woche später gefeiert.

Bernhard Stengele, Schauspielchef am Theater Altenburg, sieht mit Sorge, dass ausländische Künstler im Alltag inzwischen oft auf Ablehnung, Vorbehalte und Aggression stoßen. Das reiche von Kommentaren à la „Sprechen Sie erst mal Deutsch“ bis zu bedrohlichen Situationen auf dem Nachhauseweg. Mehrere Schauspieler haben wegen der Anfeindungen ihre Verträge in Altenburg zum Saisonende nicht verlängert. Der Chef des Deutschen Bühnenverbands Ost, Tobias Wellemeyer, spricht von „ekelhaften, rassistischen und bezeichnend dummen“ Vorfällen. Theaterintendanten wollen bei einer Tagung des Verbands zu Wochenbeginn in Weimar über das Thema beraten.