Einblick (460)

Can „Khan“ Oral, Musiker und Künstler

■ Can „Khan“ Oral, 1965 geboren in Frankfurt am Main als Sohn türkisch-finnischer Eltern, lebt und arbeitet seit 2002 als Musik- und Filmmusikproduzent, Performer, Schauspieler und bildender Künstler in Berlin. Von 1992 bis 2002 in New York ansässig, besaß er den Plattenladen Temple Records in Soho, veranstaltete im Südteil Manhattans Kunstevents und Partys, betrieb drei Plattenlabels und produzierte und performte mit verschiedenen Künstlern, so mit Diamanda Galas, Julee Cruise oder Kid Congo Powers. 2012 arbeitete Khan mit anderen ProtagonistInnen an zwei Opern und an Ausstellungen in Berlin, Nizza und für die documenta XIII in Kassel.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Can „Khan“ Oral: Aufgeregt hat mich eigentlich nur meine eigene Ausstellung in der Laura Mars Galerie. Ich mach das nicht so oft und finde es viel nervenaufreibender, als ein Konzert zu spielen oder in der Öffentlichkeit meine Hosen runter zu lassen, was ja auch ab und an mal vorkommt. Zur Anregung gehe ich gerne in die Gemäldegalerie. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich persönlich mag kleine Klubs lieber, weil sich die Musik eher nach dem Publikum als nach dem Credo eines Über-Ladens richtet. Meine Lieblingsläden sind im Moment Berghain Kantine, Lofthus oder meine Kiez-Kneipen Silver Future und Ficken 3000. Man sollte das Beak-Konzert am 4. 12. nicht verpassen. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Zeitungen lese ich eher online und das nach dem Frühstück. Sehr genossen habe ich das Buch „Status Angst“ von Alain de Botton. Außerdem begleitet mich in meiner Tasche fast immer eine Kopie des „I Ging, das Buch der Wandlung“. Ich schreibe mit diesem Orakel meine Songtexte und lasse mich aus meinen psychischen Sackgassen leiten. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Zigaretten und mein Müsli am Morgen.