UNTERM STRICH

Der Zugang zu Bibliotheken soll sich radikal ändern. Mit der „Deutschen Digitalen Bibliothek“ (DDB) sollen 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen vernetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Eine Beta-Version des Portals ist gestern mit rund 5,6 Millionen Objekten online gegangen. Die Bundesregierung hatte bereits 2009 die Einrichtung beschlossen. Ziel der digitalen Bibliothek ist es, ohne lokale Beschränkung jedem über das Internet freien Zugang zu Kultur und Wissen in Form von Archivmaterialien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken, Filmen und Noten zu ermöglichen. Die DDB soll auf europäischer Ebene in die Europäische Digitale Bibliothek „Europeana“ integriert werden. Wie die DDB ist auch die europäische Bibliothek der Versuch einer Antwort auf die Bestrebungen des US-Konzerns Google, Literatur online zu stellen.

In diesem Jahr geht der Kurt-Wolff-Preis an den Wallstein Verlag. Der Wallstein Verlag verknüpfe seit gut einem Vierteljahrhundert in sorgfältigen und gestalterisch anspruchsvollen Editionen die deutsche Literatur seit dem 18. Jahrhundert mit der Zeit- und Wissenschaftsgeschichte, heißt es in der Begründung der Kurt-Wolff-Stiftung. Zugleich biete der Verlag der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine herausgehobene Plattform. Den Kurt-Wolff-Förderpreis bekommt der Berliner Verlag binooki, der sich vielstimmig den Entdeckungen der türkischen Literatur widmet. Binooki demonstriere, wie sich türkische und deutsche Kultur ganz ohne Klischees miteinander in Verbindung bringen lassen. Der Hauptpreis ist mit 26.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 5.000. Die Preisverleihung findet am 15. März auf der Leipziger Buchmesse statt.