Streit um Alfred Mechtersheimer

Der Eklat fand in den Kulissen der Jugendmedientage statt: Am Wochenende wurde der Jugendpresse Deutschland bekannt, dass im Kuratorium ihrer Partnerorganisation „Deutsche Gesellschaft e.V.“ (DG) Alfred Mechtersheimer sitzt. Der einstige grüne Bundestagsabgeordnete bewegt sich seit Jahren in der radikalen rechten Szene. Bereits in den neunziger Jahren warnte er: „Das 'tausendjährige Reich' wurde zwölf Jahre alt; aber mit Auschwitz wird wohl noch in tausend Jahren (...) Politik gegen Deutschland gemacht.“ 1997 outete der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen Mechtersheimer als „einen der wichtigsten Protagonisten rechtsextremistischer Bestrebungen“.

„Das haben wir nicht gewusst“, beteuert Sebastian Olényi, Projektleiter der Jugendmedientage, und betont, dass eine gemeinsame Planung sonst nicht zustande gekommen wäre. „Die DG hat einen guten Ruf“, weiß Olényi. Sie arbeite bei jährlich über 200 Veranstaltungen mit vielen renommierten Organisationen zusammen. „Diese Entwicklung haben wir übersehen“, bedauert Christine Schäfer, Leiterin der Politischen Bildung bei der DG. Und deren Vorstandsbevollmächtigter, Andreas Apelt, stellt klar: „Das hat selbstverständlich Konsequenzen“. Es handele sich bei Mechtersheimer aber vermutlich um eine „Karteileiche“. AS