Kabinett beschließt Teilabzug

AFGHANISTAN Ende 2014 soll die Zahl der Bundeswehrsoldaten auf 3.300 sinken. Kampfeinsätze soll es dann nicht mehr geben, Beratung und Training schon

BERLIN afp | Trotz der weiterhin instabilen Sicherheitslage in Afghanistan hat das Bundeskabinett am Mittwoch einem neuen Mandat zur Reduzierung der Bundeswehrsoldaten vor Ort zugestimmt. Ihre Zahl soll von derzeit 4.600 auf 3.300 Ende Februar 2014 sinken.

Dem neuen Fortschrittsbericht zufolge verbesserte sich die Sicherheitslage in diesem Jahr erneut leicht, bereitet aber in vielen Gebieten noch Anlass zur Sorge. Feindliche Kräfte in Afghanistan, allen voran die radikalislamischen Taliban, seien weiterhin „handlungsfähig“, heißt es darin. Zudem wachse die Bedrohung durch sogenannte innere Angriffe, also von afghanischen Kräften auf Isaf-Soldaten sowie eigene Kollegen. Durch solche Innentäter seien bis Mitte November 48 Nato-Soldaten getötet worden.

Für die Zeit nach dem Abzug der Kampftruppen 2014 sagte die Regierung weitere Hilfe zu. Dazu sei sie zu einer Beteiligung an einer „Beratungs-, Ausbildungs- und Unterstützungsmission“ bereit, die aber keine „Kampfmission“ sein solle. Dafür „werben wir um eine breite und fraktionsübergreifende Zustimmung im Deutschen Bundestag“, erklärte Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Bundeswehrverbandspräsident Ulrich Kirsch forderte indes Kampftruppen auch nach 2014, um „auf Krisen reagieren zu können“.

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