WAS MACHT EIGENTLICH ... der deutsche Bart?
: Bei der Weltmeisterschaft abräumen

Was waren die Kaiserjahre für eine stattliche Zeit, als für jeden ehrbaren Familienvorstand ein gepflegter Bart noch Pflicht war. Heute trägt nur noch Wolfgang Thierse eine Frisur im Gesicht. Doch halt! Es ist so schlecht nicht bestellt um den deutschen Bart. Die Weltmeisterschaft der Bartträger, am Wochenende in Berlin ausgetragen, belegt ganz eindeutig: Im internationalen Vergleich hat er das krause Haar sogar ganz vorn. In sage und schreibe 14 von 17 Kategorien triumphierten einheimische Bärtige souverän über die Konkurrenz in Kategorien wie „Schnauzbart Dalí“ oder „Backenbart kaiserlich“. Eindeutig auch die Entscheidung im Freistilring: Ein Neuköllner Teilnehmer hatte seine Gesichtsbehaarung in das Brandenburger Tor verwandelt – ein glatter Sieg nach Punkten. Ein gutes Wochenende also für den deutschen Bart: Er ist doch noch wer! Da können auch Nörgler nichts dran ändern, die den Veranstaltern Regelungswut vorwarfen, weil sie nicht in den gewünschten Kategorien antreten durften. Da könnte ja jeder kommen und ein Barthaar in der Suppe finden wollen. Ordnung muss sein. Beim Barte des Propheten! VDH FOTO: AP