SÄNGERIN PEACHES SIEHT SCHWARZ FÜR BERLIN
: Gema macht die Clubszene platt

Die Sängerin Peaches befürchtet, dass die weltweit renommierte Berliner Clubszene im Zuge der Gema-Tarifreform an Reiz verliert. Es werde Berlin so ergehen wie New York in der Ära von Rudolph Giuliani. „Bevor er Bürgermeister wurde, gab es noch das heruntergekommene New York, doch dann hat er das Tanzen in Bars und Clubs verboten, die dafür keine spezielle Lizenz hatten“, sagte die seit Jahren in Berlin lebende Kanadierin der Berliner Zeitung. „Danach wurde die Stadt reicher, aber auch langweiliger.“ Wenn sie sich anschaue, wie Berlin sich entwickle, habe sie das Gefühl, „dass das mit der Gema in eine ähnliche Richtung geht.“

Clubs und Diskotheken streiten seit geraumer Zeit mit der Gema um die Bezahlung für das Abspielen von Musik. Die Gema vertritt die Interessen von Komponisten und Textern und sorgt mit neuen Tarif-Vorstellungen für Unmut. Vor allem größere Clubs sprechen von einer Kostensteigerung für die Musiknutzung von 500 bis 2.000 Prozent. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Demonstrationen gegen die Tarifreform, an denen sich teilweise mehrere tausend Menschen beteiligten. Die Clubszene gilt als wichtiger Wirtschaftsfaktor, weil sie vor allem junge Touristen aus aller Welt in die Stadt lockt.

Peaches heißt eigentlich Merrill Nisker und gilt als Mitbegründerin des „Electroclashs“, einer wilden Mischung aus Punk und Electro. (dpa)