LeserInnenbriefe
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In die Zukunft investieren

betr.: „Wir haben jetzt eine Perspektive“, taz.nord vom 3. 1. 17

„Geben ist seeliger denn nehmen“, lautet ein christlicher Kalenderspruch. Karoline Linnert, Bremer Noch-Finanzsenatorin und Zweite Bürgermeisterin (Grüne) hat sicher keinen leichten Job. Aber wer „das Bremer Tafelsilber“ als Aufsichtsratsvorsitzende der Bremer Landesbank (41 Prozent Kapitalanteil Bremens) verspielt hat, der muss irgendwann einmal Prioritäten setzen. Dass man die Milliarden-Euro-Schulden Bremens nicht auf einen Schlag loswerden kann, das sieht jeder ein. Erfreulich ist die Feststellung Linnerts, dass Bremens Zukunftsfähigkeit davon abhängt, dass in die Zukunft investiert wird, dass Bremens Landeskinder endlich wieder eine gute Schulausbildung bekommen. Dass Straßen saniert werden und die kulturelle und sportliche Infrastruktur stimmt. Gibt es also in den nächsten beiden Haushaltsjahren neue Lehrer/innen im öffentlichen Dienst, wie es sich zahlreiche Eltern gerade in den „benachteiligten Stadtteilen“ wie Gröpelingen und Osterholz-Tenever wünschen? Naja, da lassen wir uns so kurz nach Weihnachten mal überraschen. Vielleicht machen rotgrün und Linnert doch noch die „senatorische Portokasse“ auf. KLAUS JÜRGEN LEWIN, Bremen

Was fehlt

betr.: „Besonders schutzlos“, taz.nord vom 6. 1. 17

„Ein bundesweites Gesetz, das besonders schutzbedürftige Flüchtlinge gesondert behandelt – und damit EU-Vorgaben entspricht –, fehlt dagegen bis heute.“ Ja, Gesetze fehlen in Schland, hier gibt es noch nicht genug! ANTON WAGNER, taz.de

Ausgerechnet Silvester

betr.: „15-Jähriger totgeschlagen“, taz.nord vom 9. 1. 17

In der Silvesternacht in Bremen wurde also ein 15-jähriger Syrer totgeprügelt, doch anders als beim Racial Profiling in Köln, wo gleich mal lauthals verkündet wurde, wie viele „Nafris“ man kontrolliert hätte und was für ein großer Erfolg dies nun gewesen wäre, verzichtete die Polizei in Bremen bis letzten Freitag auf Pressearbeit zu diesem Fall. Denn in Deutschland werden nur Straftaten von Ausländer begangen, nicht an Ausländern. Und dass in einer Stadt wie Bremen, die für ihre Probleme mit dem rechtsradikalen Milieu in der ganzen Republik bekannt ist, ausgerechnet an Silvester ein ausländisch aussehender Junge totgeschlagen wird, das kann ja nun wirklich rein gar nichts mit einem fremdenfeindlichen Hintergrund zu tun haben! Täter ja, auch gerne ohne Tatnachweis, Opfer aber niemals! Willkommen am rechten Rand der Gesellschaft, deutsche Polizei.

PHILIPP GREGORIUS, Kiel

Noch mehr Unfälle

betr.: „Fahrlehrer für Führerschein mit 16“, taz.nord vom 6. 1. 17

Warum um alles in der Welt sollen 16-Jährige schon Auto fahren!? Damit sie noch eher mit Smartphon vor der Nase aus ungeklärter Ursache Unfälle verursachen? ROSSIGNOL, taz.de

Im Prinzip nicht schlecht

betr.: „Wolfsburger droht Klagewelle“, taz.nord vom 5. 1. 17

Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass geschädigte Verbraucher sich bei einer Klage zusammenschließen dürfen, und auch, dass Anwälte gegen Erfolgsbeteiligung handeln dürfen. Ich finde es im Prinzip nicht schlecht, dass das auch hier in Europa eingeführt wird, denn ansonsten werden Netto immer nur Unsummen in die USA geschoben, während wir Europäer nichts bekommen. Im Fall VW würde ich aber durchaus auch noch das Bundesministerium für Verkehr als Mittäter sehen, und würde es begrüßen, wenn man die Klage auch dahin ausdehnen könnte. XXX, taz.de