Unterm Strich
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Mit Spannung werden sie jedes Jahr erwartet: Am Sonntag werden in Los Angeles zum 74. Mal die Golden Globes verliehen. Sie zählen zu den begehrtesten Auszeichnungen für Kinofilme und Fernsehsendungen. Einen fast sicheren Preis hat die Musical-Romanze „La La Land“ mit Ryan Gosling und Emma Stone in den Hauptrollen. Der Film über zwei sich abmühende Kreative, die versuchen, in Los Angeles Fuß zu fassen, ist gleich sieben Mal nominiert. Auf sechs Nominierungen bringt es „Moonlight“ von Barry Jenkins, der die Geschichte eines jungen homosexuellen Afroamerikaners in Florida erzählt. Für das Drama ist Jenkins als bester Regisseur nominiert. Eine deutsche Produktion ist ebenfalls im Rennen. In der Kategorie „Bester nichtenglischsprachiger Film“ könnte die Vater-Tochter-Geschichte „Toni Erdmann“ von Maren Ade gewinnen. Der diesjährige deutsche Oscar-Kandidat hat jedoch mit dem Thriller „Elle“ starke Konkurrenz aus Frankreich.

Und wo wir schon bei Filmpreisen sind, bleiben wir doch dabei: Im Februar ist nicht nur die Berlinale, es werden auch die Oscars vergeben. Da darf man schon jetzt gratulieren: Die Münchner Filmtechnik-Firma Arri wird mit einem Oscar für wissenschaftlich-technische Errungenschaften gewürdigt. Arri erhält den Preis für die Entwicklung der Alexa-Digitalkamera. Mit ihr wurde der dreifache Oscargewinner „The Revenant“ gedreht – unter anderem wurde die Kameraführung ausgezeichnet. Den Preis erhalten die Techniker aus München aber nicht am 26. Februar bei der großen Oscar-Show, sondern bereits am 11. Februar bei einem Galadiner. Das findet immerhin in Beverly Hills statt – ein bisschen Glamour gibt es sicherlich auch dort.

Immer noch im Rampenlicht ist auch Martin Walser. Der Autor veröffentlicht demnächst mit fast 90 Jahren einen neuen Roman: „Statt ­etwas oder Der letzte Rank“. Auf 170 Seiten findet ein Gedankenfluss eines nicht direkt benannten Protagonisten in der Ich-Perspektive statt. Der Band verrät: „Hier schreibt einer, der auf sein Leben zurückblickt, und begreift.“ Vielleicht ist es ein Blick von Walser auf sein eigenes Leben – klar benannt wird dies das aber nicht.