EU plant Freihandel mit Japan

GLOBALISIERUNG Europäische Autokonzerne aber befürchten eine Fahrzeugschwemme aus Fernost

BRÜSSEL dpa | Fast eine halbe Million neue Arbeitsplätze und knapp ein Prozentpunkt mehr Wirtschaftswachstum: Das erhoffen sich die Europäer von einem neuem Freihandelspakt mit Japan. Die 27 EU-Staaten gaben am Donnerstag der EU-Kommission die Zustimmung, ab Anfang des nächsten Jahres ein Abkommen mit Tokio zu verhandeln. Protest gibt es von der europäischen Autobranche.

„Es ist ein sehr mutiger und wichtiger Schritt, diese Verhandlungen zu eröffnen“, sagte EU-Handelskommissar Karel De Gucht. Die Kommission vertritt die EU in Handelsfragen. Vor 2018 dürfte ein mögliches Freihandelsabkommen allerdings kaum in Kraft treten.

Die Autokonzerne in Deutschland, Frankreich, Italien und Osteuropa erwarten eine Schwemme japanischer Fahrzeuge, wenn die EU-Zölle von 10 Prozent für Autoimporte schrittweise abgebaut werden. Die Branche fürchtet außerdem, wegen Marktabschottung in Japan dort nicht richtig Fuß fassen zu können. Die Japaner verlangen andere Sicherheitsvorkehrungen, andere Lärmmessungen und andere Abgaswerte als die EU-Länder.