Einblick(653)

Shikata Karin, Fotografin

Foto: Julie Hen

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

SK: Während der Biennale hat mich die Installation „What the Heart wants“ von Cécile B. Evans sehr fasziniert, weil sie gezeigt hat, wie wichtig Räumlichkeit für eine Ausstellung ist. Die Zuschauer haben von einer von Wasser umgebenen, T-förmigen Plattform aus Kurzfilme angeschaut. Ich möchte meine Werke auch eines Tages in so einem großen Raum ausstellen.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Vor Kurzem war ich bei einem Konzert eines Freundes meines Vaters im SO36, das war toll. Berlin als Ort finde ich aufgrund seiner Geschichte und der unterschiedlichen Architekturen in Ost und West wahnsinnig spannend. Wenn man mit der Bahn vom einen Teil der Stadt in den anderen fährt, verändert sich die Atmosphäre.

Welche Zeitschrift/welches Magazin, welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich liebe die Illustrationen im Magazin flow. Poster und Ausschnitte aus der aktuellen Ausgabe habe ich sogar aufgehängt. Außerdem habe ich gerade das Fotomagazin HANT entdeckt, in dem man unterschiedlichste Genres findet.

Was ist dein nächstes Projekt?

Derzeit arbeite ich an einem Projekt namens „afterimage dance“. Ich glaube, dass großartige Fotografien Momente einfangen, die Menschen mit ihren bloßen Augen nicht wahrnehmen können. Das möchte ich erreichen. Meine Zeit in Berlin hat mein Gespür für Fotografie extrem geschärft. Nächstes Jahr darf ich für den Fotografen Olaf Becker arbeiten und hoffe meine Fähigkeiten da noch einmal verbessern zu können.

Zur Person

Shikata Karinist 1990 in Kobe, Japan geboren.Sie studierte Fotografie und Art Direction am Vantan Design Institute, Osaka und am Central Saint Martins College, London. Ausstellungen in Japan, London und Singapur. Seit April 2016 wohnt sie in Berlin. Dort war sie im Dezember in einer Gruppenausstellung bei Zwitschermaschine vertreten, aktuell sind ihre Fotografien im Café Ole zu sehen (s.o. und Fotostrecke).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Ich liebe es zu reisen. Auch wenn ich gerade nirgendwo hin kann, durchsuche ich das Internet nach Flügen und reise zumindest in meiner Fantasie. Außerdem bin ich verrückt nach Kaffee. Wo immer ich hinreise, ich bringe Kaffee mit nach Hause. Freude macht es mir auch, verschiedenste Süßigkeiten mit Matcha-Pulver auszuprobieren.