: Julian Weber
Album des Jahres
Nite Jewel: „One Second of Love“. Beeindruckend formstreng, aber gleichzeitig völlig entspannt. Ramona Gonzalez kreiert mit der Wucht ihrer Synthesizer Zukunftsmusik.
Song des Jahres
Crooked Man: „Scum“. Elegant geklöppelte 14 Minuten von Richard Barratt aus Sheffield: „Scum always rises to the top“ – die Traumhochzeit von Deephouse und Existenzphilosophie.
Konzert des Jahres
Chris Cohen Group, Festsaal X-berg, Berlin: Cohen singt, spielt dabei Drums und erschafft eine Stadt in den Wolken. Luftig, leicht, aber sehr exakt. Somnambule Pop-Psychedelik.
Flop des Jahres
Lou Reed & Berthold Seliger: Eine Mesalliance aus Trash und K-Gruppen-Gebrüll. Auch live verhunzt Reed Wedekinds „Lulu“ mit Metal-Mittelmaß. Sein Touragent kläfft der taz-Konzertkritik frustriert hinterher.
Krise des Jahres
Bruno Kramm und die Downloader-FDP: Kramms Musikgeschmack lässt für den Ästhetikbegriff der Piratenpartei Schlimmstes befürchten – ein digitales Mittelalter.
Julian Weber ist taz-Musikredakteur
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