: Tania Martini
Roman des Jahres
Rainald Goetz: „Johann Holtrop“ (Suhrkamp). Er hat ja so recht, wenn er sagt, er müsse verstehen, wie seine Figuren handeln, nicht, wie sie denken. Intellektuelle Beschimpfung, statt Innentext! Welch Spaß.
Politisches Buch des Jahres
Beatriz Preciado: „Pornotopia“ (Wagenbach). Hugh Hefner als Albtraum für die fordistische Vergesellschaftung. Preciado schießt über alle moralischen Gewissheiten hinaus. Um dann das Denken zu beginnen.
Buch zum Verschenken
Jacques Yonnet: „Rue des Maléfices. Straße der Verwünschungen“ (Matthes & Seitz). Ich behaupte, Raymond Queneau hatte Recht, als er sagte, dies sei das größte Buch, das je über Paris geschrieben worden ist.
Buch zum Angeben
Jean-Jacques Rousseau: „Träumereien eines einsam Schweifenden“ (Matthes & Seitz). Selbstgespräch am Ende eines wahnsinnigen Lebens. Und hiermit noch mal eine Verneigung zum Ende des Rousseau-Jahres!
DVD/ Hörbuch
Peter Weiss: „Filme“ (Filmedition Suhrkamp). An den Grenzen der Avantgarde: eine Auswahl der Filme, die Peter Weiss in den 50ern im Übergang von der Malerei zur Literatur drehte.
Tania Martini ist taz-Redakteurin für das Politische Buch
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