5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Mehr Deutsche wollen sich bewaffnen

Die Berliner haben im Großen und Ganzen besonnen auf den Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt reagiert. Manche allerdings wollen sich nun offenbar eine Waffe besorgen. Binnen einer Woche wurden in der Hauptstadt 123 Anträge auf kleine Waffenscheine gestellt – doppelt so viele wie üblich. In ganz Deutschland steigt seit geraumer Zeit die Nachfrage nach Schreckschusswaffen. 2016 wurden bis Ende Oktober laut Innenministerium bundesweit rund 449.000 Anträge auf den kleinen Waffenschein gestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 63 Prozent.

2. Die Bahn mag’s unflexibel

Die Deutsche Bahn mag keine spontanen Passagiere, denn dann lässt sich die Auslastung der Züge nicht so gut planen. Einfach losfahren hält sie für nicht mehr normal, deshalb wurde der „Normalpreis“ in „Flexpreis“ umbenannt und soll ab Januar leicht je nach Nachfrage variieren. Auch die Gültigkeitsdauer von Rückfahrkarten wurde verkürzt: keine vier Wochen mehr, sondern nur noch ein bestimmter Tag. Wer flexibel sein will, muss sich die Rückfahrt nun spontan kaufen.

3. Es ist alles Wurst

Christian „Wer?“ Schmidt hat etwas für seinen Bekanntheitsgrad getan. Der Bundeslandwirtschaftsminister von der CSU hat durch ein Interview eine Ernährungsdebatte ausgelöst. Er forderte mehr Schweinefleisch in Schulkantinen und sprach sich dagegen aus, vegetarische Produkte als Wurst oder Schnitzel zu bezeichnen. Für seinen Vorstoß gegen Verbrauchertäuschung bekam er viel Unterstützung: Aufgebrachte Bürger forderten sogleich unter anderem die Umbenennung von Fleischtomaten, Hamburger, Bienenstich, Hot Dog und bayerischem Leberkäs.

4. Kai Diekmann hat genug von Springer

Überraschend gibt Bild-Herausgeber Kai Diekmann seinen Job auf. Nach 30 Jahren beim Springer-Verlag sei Zeit für etwas Neues außerhalb des Unternehmens, sagte der 52-Jährige am Freitag. „Es war mir eine Ehre“, twitterte er. Wohin es den taz-Genossen Diekmann verschlägt, ist noch nicht öffentlich. Für eine neue Tätigkeit beim Start-up-Konzern Rocket Internet spricht, dass er dann weiterhin mit Blick auf seinen Riesenpenis an der Fassade des taz-Gebäudes arbeiten könnte.

5. Das ZDF bleibt beliebt

Zum fünften Mal in Folge erreichte das ZDF den höchsten Marktanteil der deutschen Fernsehsender, 13 Prozent waren es; auch das Erste legte zu. Fußball-EM und Olympia haben den Öffentlich-Rechtlichen geholfen. Dass der Spartensender ZDFneo seinen Marktanteil von 1,6 auf 2,1 Prozent erhöhen konnte, dürfte an einem einzigen Mann liegen, der es mit seinem Programm sogar schaffte, eine diplomatische Krise mit der Türkei auszulösen: Jan Böhmermann, Moderator des „Neo Magazin Royale“. Sebastian Erb