Was Machen Sie Heute?
: „Ziemlich durchgetaktet“

Handelskammer Zur Jahresschlussveranstaltung lädt der Verein auch den kompletten Senat ein

Martina Julius-Warning

Foto: xy

47, ist Geschäftsführerin der PR-Agentur John-Warning und engagiert sich nebenbei für Hamburgs Wirtschaft.

taz: Frau Julius-Warning, was machen Sie heute?

Martina Julius-Warning: Als Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Vereins Versammlung eines ehrbaren Kaufmanns werde ich wie jedes Jahr an der Jahresschlussveranstaltung in der Handelskammer teilnehmen. Inzwischen ist diese Veranstaltung schon seit Jahren bei vielen Mitgliedern des Vereins fest im Programm vor Silvester.

Das wievielte Mal sind Sie denn dieses Jahr schon dabei?

Da muss ich kurz überlegen. Das müsste nun schon das 15. Mal sein.

Haben Sie sich schon überlegt, was Sie anziehen werden?

Na klar. Die Herren müssen ja einen dunklen Anzug tragen und ich werde dementsprechend in einem dunklen Kleid hingehen.

Was erwartet die Gäste bei der Veranstaltung?

Die Veranstaltung gibt es nun schon seit 1517. Damit ist es die wohl traditionsreichste Veranstaltung Hamburgs. Neben den Mitgliedern des Vereins wird auch der gesamte Hamburger Senat erwartet. Der Ablauf ist dabei ziemlich durchgetaktet: Der Präses der Handelskammer legt Rechenschaft über das vergangene Wirtschaftsjahr ab. Es wird ein Resümee darüber gezogen, wie sich die Hamburger Wirtschaft im letzten Jahr entwickelt hat und welche Perspektiven es für das nächste Jahr gibt. Darauf folgt noch eine kurze Dankesrede und das war es auch schon.

Was sagen Sie denn zur Kritik an der Zwangsmitgliedschaft der Handelskammer?

Als selbstständige Unternehmerin nutze ich die Handelskammer sehr intensiv und engagiere mich ehrenamtlich in den Ausschüssen. Ich vergleiche das Ganze gerne mit dem Rundfunkbeitrag. Klar muss ich GEZ bezahlen, aber ich nutze die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auch lieber als Fernsehsender, die auf Einschaltquoten ausgelegt sind. So ähnlich ist das mit der Handelskammer: Wenn jeder die Vorzüge der Handelskammer nutzen würde, gäbe es diese Debatten über Zwangsmitgliedschaft gar nicht.

Welche Vorzüge meinen Sie?

Die Handelskammer bietet eine Menge Weiterbildungsmöglichkeiten an sowie die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Nebenbei kann sich jeder im Verein engagieren und mit seinen Vorstellungen an die Politik herantreten. Besonders für mich ist die Handelskammer da ein wichtiges Sprachrohr.

Interview: Nora Kaiser

Jahresschlussveranstaltung der Handelskammer, Adolphsplatz 1, mittlerer Börsensaal, geschlossene Gesellschaft