Da ruhen Sie am billigsten

Verbraucherschützer untersuchen Friedhofsgebühren: Auch nach dem Tod sind die Preise sehr verschieden

Endlich: Die lang erwartete, aktualisierte Fassung der „Friedhofsgebührenstudie Niedersachsen und Bremen“ ist da. „Das öffentliche Friedhofswesen“ sei „eine von Wesen und Eigenart her langfristig angelegte Aufgabe“, schreibt Hermann Weber von der „Verbraucherinitiative Bestattungskultur aeternitas e.V.“ , zusammen mit dem „Bund der Steuerzahler“ Auftraggeber der Studie. Darum brauche es eine „vorausschauende Planung und Kalkulation“ auch nach dem Tode.

Gemeint sind damit die Friedhofsträger, die ihre Gebühren durchsichtiger gestalten sollen. Doch auch der Otto Normalsterbliche will vielleicht wissen, was er dereinst kosten wird. Und da gibt es große Unterschiede: „So müssen Angehörige für die Bestattung in einem anonymen Urnengrab in Lehrte (Region Hannover) knapp das Vierzehnfache (1870 Euro) der Gebühren in Delmenhorst (130 Euro) bezahlen“, berichtet die dpa, die die Studie ausgewertet hat.

Besonders niedrig sollen die Friedhofsgebühren in Westoverledingen (Kreis Leer) sein. Dort kosten Erdwahlgrab und Erdreihengrab – das eine mit, das andere ohne Wahlmöglichkeit bei „Lage, Größe und Nutzungsdauer“ – jeweils 425 Euro. Die höchsten Sätze für ein Erdreihengrab verlangt Göttingen (3282 Euro), Erdwahlgräber sind mit 4273 Euro in Hannoversch Münden (Kreis Göttingen) am teuersten.

Die günstigsten Gebühren für ein Urnenreihengrab verlangt Burgwedel (Region Hannover) mit 321 Euro – Göttingen (1789 Euro) und Hannover (1368 Euro) verlangen am meisten.

Es gebe bei den Friedhofsgebühren „erhebliche Einsparmöglichkeiten“, sagte Hermann Weber von „aeternitas e.V.“ Anders als der Bund der Steuerzahler will „aeternitas“ aber keine Gebührensenkungen um jeden Preis. Freiwerdende Geldmittel sollten vielmehr in „moderne Grabformen“ und die „Modernisierung von Trauerhallen“ gesteckt werden. Für den Tod ist es nie zu früh. taz