Neues böses Zeitalter

Einen „lausigen Standard“ bei Umweltprüfungen hat der Hamburger BUND-Chef Manfred Braasch gestern der Hamburg Port Authority (HPA) vorgeworfen. Die neue Anstalt für das Hafenmanagement will bei der geplanten erneuten Ausbaggerung der Elbe etwa vier Millionen Kubikmeter Sedimente in der Nordsee verklappen. Diese seien jedoch „deutlich höher belastet“ als der Meeresboden, warnt Braasch nach Einsichtnahme in die Behördenunterlagen: „Die Umweltrisikoabschätzung ist völlig unzureichend“, zudem habe die HPA „die fachlich gebotene Abstimmung“ mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Umweltbundesamt gescheut. Dieses Vorgehen lasse künftig „für Umweltbelange Böses ahnen“, so Braasch.

Vom „Beginn eines neuen Zeitalters“ schwärmte hingegen Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) gestern nach der ersten Aufsichtsratssitzung der HPA, die zum 1. Oktober von der Stadt gegründet wurde (taz berichtete). Nun könnten „die Herausforderungen im weltweiten Hafenwettbewerb bewältigt werden“, glaubt Uldall, der zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt wurde. Dem Aufsichtsrat gehören unter anderem an: Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer, HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters, Heinz Papenhagen, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, sowie Schills Ex-Bausenator Mario Mettbach (inzwischen wieder CDU). SMV