Bus- und Bahnfahren wird wieder teurer

VBN erhöht Fahrpreise um 3,3 Prozent. Das sei noch „moderat“. Gründe: hohe Energiekosten und fehlendes Staatsgeld

Bremen taz ■ Bus- und Bahnfahren wird im kommenden Jahr teurer. Um durchschnittlich 3,3 Prozent hebt der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) ab Januar 2006 seine Fahrpreise an. Grund: gestiegene Energiekosten sowie gesunkene oder gar gestrichene Zuschüsse der öffentlichen Hand.

Ein Einzelticket im Bremer Stadtgebiet kostet derzeit zwei Euro, ab Januar dann 2,05 Euro, ein Monatsticket statt bisher 38,90 Euro 40,20 Euro. Die Preise für Kindertickets bleiben unverändert. Die letzte Fahrpreiserhöhung Anfang dieses Jahres hatte bei 2,8 Prozent gelegen.

VBN-Geschäftsführer Wolfgang Müller sprach auf der gestrigen Pressekonferenz angesichts des „eklatant hohen Energiekostenbereichs“ und der „radikalen Kürzung öffentlicher Zuschüsse“ von einer „maßvollen Anpassung“. Bei anderen Verkehrsverbünden seien Anhebungen zwischen zwei und fünf Prozent zu erwarten. Insbesondere wird dem VBN öffentliches Geld für Schüler-, Azubi- und Schwerbehindertentickets sowie für die Fahrzeugförderung fehlen.

Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) teilt die Einschätzung, dass die Preiserhöhung „moderat“ sei. Dennoch sei sie „der falsche Schritt, um neue Kunden zu gewinnen“, so Michael Frömming vom VCD Bremen. Er fürchtet, dass mit einer großen Koalition auf Bundesebene noch weitere Einschnitte in der Förderung von Bussen und Bahnen zu erwarten seien.

Doch trotz jährlich steigender Preise fahren immer mehr Menschen Bus und Bahn: In den ersten acht Monaten dieses Jahres ist die Anzahl der Fahrgäste um 2,1 Prozent auf 85,6 Millionen gestiegen, die Einnahmen um 4,8 Prozent auf 77,8 Millionen Euro. Demgegenüber stehen bisher öffentliche Zuschüsse von 105 bis 110 Millionen Euro im Jahr.

Der VBN mit seinen sechs Landkreisen, vier Städten und 34 Unternehmen erstreckt sich auf 347 Bus-, 10 Eisenbahn- und 12 Straßenbahnlinien, auf 71 Bahnhöfe und 6.500 Haltestellen.

Für die Monet-Ausstellung in der Bremer Kunsthalle ab dem 15. Oktober gibt es ein besonderes Angebot: Elf Euro kostet das Monet-Ticket, Eintritt sowie Hin- und Rückfahrt im VBN-Gebiet inklusive. Das ist nicht mehr als der bloße Eintrittspreis in die Ausstellung selbst. sgi