Palmyra unter IS-Kontrolle

SYRIEN Die Terrormiliz IS hat die Wüstenstadt zurückerobert. Aleppo weiter unter Beschuss. US-Außenminister Kerry geißelt Kriegsverbrechen

BEIRUT afp | Acht Monate nach der Vertreibung der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus Palmyra haben die Extremisten die syrische Wüstenstadt nach Angaben von Aktivisten wieder eingenommen. Die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad hätten Palmyra aufgegeben, berichtete am Sonntag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Aus dem umkämpften Ostteil von Aleppo flohen unterdessen Zehntausende Menschen. Regierungseinheiten haben inzwischen mehr als 85 Prozent des einstmals von Rebellen gehaltenen Ostteils von Aleppo eingenommen. US-Außenminister John Kerry warf Damaskus Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Zur Situation in Palmyra berichtete auch das IS-Sprachrohr Amak, die Dschihadisten hätten die antike Wüstenstadt wieder vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Die IS-Miliz hatte vor einigen Tagen in der Provinz Homs, in der die antike Oasenstadt liegt, eine neue Offensive begonnen. Sie hatte Palmyra erstmals im Mai 2015 eingenommen. Die syrische Armee vertrieb sie mithilfe ihres russischen Verbündeten. Während ihrer Herrschaft in Palmyra zerstörten die IS-Kämpfer viele einzigartige Kulturgüter.

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