DIE STEILE THESE

Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen einer Krankheit durch mangelhafte Hygiene. Der heutige „Welttoilettentag“ soll darauf aufmerksam machen. Was helfen würde? Eine Latrinensteuer.

Durch Fäkalien verunreinigtes Wasser ist ein fürchterliches, weil unterschätztes Problem. Wie und weil auch das Wasser, speziell das Abwasser, eine unterschätzte Sache ist. Die Frage ist weniger, ob so redliche Ideen wie Toilettenpatenschaften zur Erfüllung der UN-Milleniumsziele beitragen können, sondern wie es angestellt werden kann, dass auch staatlicherseits dem Abort mehr Interesse geschenkt wird. Die Lösung ist denkbar einfach, liegt auf der Hand und wurde schon vor 2.000 Jahren vom römischen Kaiser Vespasian („Geld stinkt nicht!“) durchgesetzt: eine Latrinensteuer auf öffentliche Toiletten. Denn sobald es daran etwas zu verdienen gibt, werden selbst die nachlässigsten Regierungen alle Hebel in Bewegung setzen, den Menschen vernünftige sanitäre Anlagen zur Verfügung zu stellen. Wetten?