Forschen ohne Angst

UNIVERSITÄT Die Philipp-Schwartz-Initiative der Humboldt-Stiftung ermöglicht vor Krieg und Verfolgung geflüchteten WissenschaftlerInnen sicheres Arbeiten. Auch die Bremer Uni ist daran beteiligt

Von Verfolgung bedrohte WissenschaftlerInnen erhalten an der Uni Bremen im Rahmen einer Initiative der Alexander-von-Humboldt-Stiftung die Möglichkeit, in einem sicheren Umfeld zu arbeiten. Bereits im Sommer seien in ihrer Heimat gefährdete ForscherInnen nach Bremen gekommen, hieß es am Dienstag. Ab Januar kommen drei weitere hinzu.

Darunter ist eine Soziologieprofessorin aus Istanbul, die über die feministische Strategien gegen die neokonservative Politik der türkischen Regierungspartei AKP forscht. Ein zweiter Stipendiat aus der Türkei untersucht länderübergreifend den Wechsel hoher politischer Militärs in die Politik. Außerdem werde ein syrischer Geowissenschaftler aus Homs seine Forschungsarbeiten über Muschelkalk in Mitteldeutschland aufnehmen.

Zwei Jahre werden nun 46 gefährdete ausländische WissenschaftlerInnen im Rahmen der Philipp-Schwartz-Initiative in Deutschland forschen, die meisten aus der Türkei.

Benannt ist sie nach dem Mediziner Philipp Schwartz: Der war 1933 vor den Nazis geflohen und hatte in Zürich die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gegründet. Die vermittelte deutsche ForscherInnen an Hochschulen und Einrichtungen jenseits des Nazireichs – allein 166, darunter Schwartz selbst, an Universitäten in der Türkei. (epd/taz)