Brief verbuddelt

Elbvertiefung: Stade fragt, Hamburg antwortet nicht

Bei der geplanten Ausbaggerung der Elbe kann schon mal etwas verschüttet werden. Seit vier Monaten wartet das Umweltamt des Landkreises Stade auf Auskünfte des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Hamburg über das Vorhaben und dessen mögliche Folgen. Vergeblich. In der Behörde an der Moorweidenstraße ist das Schreiben vom 30. Mai trotz mehrstündiger Suche „nirgends zu finden“, wie Sachbereichsleiter Niksa Marusic gegenüber der taz einräumte.

Nach einer Expertenanhörung Mitte Mai hatte der Umweltausschuss des Kreises das mit den Planungen befasste WSA um die Beantwortung von neun Fragen gebeten. Vor allem die Deichsicherheit nach erneuter Vertiefung der Fahrrinne für die Containerriesen der neuen Generation macht den Politikern aller Parteien im Alten Land Sorgen, aber auch ein womöglich sinkender Sauerstoffgehalt und eine zunehmende Versalzung des Flusswassers. Zudem wollten sie wissen, ob „Abhilfemaßnahmen“ geplant seien gegen die „Auswirkungen schiffserzeugter Wellen auf Sielbauwerke“.

Der grüne Abgeordnete Ulrich Hemke will nun auf der nächsten Ausschusssitzung von Landrat Gunter Armonat (parteilos) wissen, wie lange dieser noch einer Antwort harren wolle. Und ob er das Schweigen der Hamburger als „Beweis gutnachbarschaftlicher Beziehungen“ mit der Hansestadt werte. Sven-Michael Veit