Olympia nur auf Eurosport

Sport ARD und ZDF sparen sich Übertragung bis 2024

Die Olympischen Spiele werden von 2018 bis 2024 in Deutschland nur im Privatsender Eurosport gezeigt. Im Free-TV laufen die Spiele auf Eurosport 1, ergänzt durch zusätzliche Berichterstattung auf DMAX, wie der Fernsehkonzern am Montag in München mitteilte. Im Bezahlsender Eurosport 2 sollen exklusive Inhalte zu sehen sein. Die Öffentlich-Rechtlichen erhalten damit keine Sublizenz. Die Eurosport-Mutter Discovery hatte 2015 für 1,3 Milliarden Euro die Olympia-Rechte von 2018 bis 2024 für fast ganz Europa erworben. Für die deutschen Rechte verlangte der Sender mit Hauptsitz in Paris laut Medienberichten 150 Millionen Euro. ARD-Sportrechteintendant Ulrich Wilhelm sagte am Montag in München, die Forderungen von Discovery lägen „bei Weitem über dem, was von uns verantwortet werden kann. Wir sind zu wirtschaftlichem Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet.“ Der Sportrechte-Etat der ARD beträgt 250 Millionen Euro, davon gehen bereits gut 130 an die Bundesliga.

Überraschend dürfte das für die ARD nicht kommen. Die aktuelle Vorsitzende Karola Wille wie auch ihr Vorgänger, der NDR-Intendant Lutz Marmor, hatte in Gesprächen mit der taz bereits gesagt, dass sie die Olympia-Rechte nicht um jeden Preis einkaufen würden. So sagte Marmor Ende vergangenen Jahres: „Wir wollen ein vernünftiges Rechtepaket erwerben. Dafür sind wir bereit, vergleichbare Preise wie bisher zu zahlen. Aber nicht mehr.“ Wille sprach im September von der „Verantwortung den Gremien gegenüber, die uns mit auf den Weg gegeben haben, die Rechte nicht zu jedem Preis zu erwerben.“ Fraglich ist, was jetzt mit den Randsportarten passiert. Deren Verbände müssen zittern, ob die Öffentlich-Rechtlichen sie noch ausstrahlen. Bislang zeigen ARD und ZDF auch diejenigen Wintersportarten, die vergleichsweise schlechte Quoten erzielten. (dpa/taz)

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