Radikale Arbeitszeitverkürzung

betr.: „Ein neuer Tarif mit vielen Gegnern“, „Das ist ein Hoffnungsschimmer“, „Richtige Jobs sind rar“, taz vom 30. 9. 05

Es ist offensichtlich, dass die Gewerkschaften mit dem Rücken zur Wand stehen: sie nehmen Lohnkürzungen hin, stimmen faulen Kompromissen zu wie Arbeitszeitverlängerung, Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld etc.Warum fordern sie nicht viel lauter eine radikale Arbeitszeitverkürzung, die ein Mittel sind, um steigende Arbeitslosigkeit zu mildern? Laut Prof. Altvater ist Arbeitszeitverlängerung der „größte ökonomische Schwachsinn“ und vernichtet Arbeitsplätze.

Die Gewerkschaften wissen, dass die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie in den nächsten Jahren drastisch abnehmen wird. Da hilft auch kein Wachstum. Es ist empirisch belegt, dass Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit keine Arbeitsplätze schafften Deutschland ist das wettbewerbsfähigste Land mit den höchsten Exportraten und trotzdem haben wir steigende Arbeitslosigkeit, nicht durch Produktionsverlagerung, sondern durch Produktivität und Automatisierung. Und das wird so weitergehen.

ANNETTE GROTH, Stuttgart